Trainingslager in Jerez Gladbacher Trainingslager-Auftrag: „Noch näher an Perfektion kommen“

Jerez de la Frontera · Bloß kein Rückrunden-Einbruch mehr! Borussia Mönchengladbach will in diesem Jahr konstant bis zum Ende spielen und im Titelrennen mitmischen. Das Trainingslager in Jerez begann der Tabellenzweite selbstbewusst. Auch der erkrankte Kapitän ist mit dabei.

Abflug zum Trainingslager von Borussia Mönchengladbach in Jerez (Spanien). Der Gladbacher Lars Stindl (l-r) und Torwart Tobias Sippel sitzen in einer Chartermaschine.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Mit dem erkrankten Kapitän Lars Stindl an Bord und neuem Selbstbewusstsein soll diesmal alles besser werden. Der Bundesliga-Zweite Borussia Mönchengladbach will die vielleicht historische Chance auf den ersten Meister-Coup seit 43 Jahren beherzt ergreifen. Mit großen Ambitionen startete der fünfmalige deutschen Titelträger am Sonntag sein sechstägiges Trainingslager in der andalusischen Sonne. „Wir wollen noch näher an die Perfektion kommen“, sagte Torhüter Yann Sommer forsch. „Wir sind im Moment oben. Und wenn man oben ist, möchte man oben bleiben. Wir werden hart dafür arbeiten.“

Kapitän Stindl, der wegen eines Infekts am Samstag beim Trainingsauftakt im kalten Mönchengladbach noch gefehlt hatte, flog mit nach Jerez, wo die Borussia Sonnenschein und knapp 20 Grad erwarteten. In Andalusien will Trainer Marco Rose die Grundlagen dafür schaffen, dass sein Team nicht wie in den Jahren zuvor unter Dieter Hecking nach starker Hinserie in der Rückrunde wieder einbricht. „Wir haben in den letzten Jahren schwierige Rückrundenstarts erlebt. Das wollen wir diesmal verhindern. Wir wollen konstant durch die Rückrunde gehen“, meinte Sommer weiter.

2018 war die Borussia nach einer Hinserie, die Champions-League-Hoffnungen geschürt hatte, am Ende nur Neunter geworden. Im vergangenen Jahr hatte Gladbach im Winter unter Hecking nur zwei Punkte weniger als jetzt unter Rose (35), kam letztlich aber auch „nur“ in die Europa League. „Wir haben eine sehr ordentliche Basis, müssen uns die Dinge aber jederzeit neu erarbeiten“, sagte Rose, der mit zwei Punkten Rückstand auf Herbstmeister RB Leipzig in die Rückserie geht. Und der Start hat es in sich: An den ersten drei Spieltagen müssen die Gladbacher unter anderem beim Fünften FC Schalke 04 und beim Ersten RB Leipzig antreten.

Indes kam in der Vorsaison der Einbruch auch erst nach einem zunächst überzeugenden Rückrundenstart. In dieser Saison könnte den Gladbachern zugute kommen, dass sie der einzige Titelkandidat ohne Mehrfachbelastung sind: Im Pokal und der Europa League sind die Rheinländer schon ausgeschieden. „Wir hätten ehrlich gesagt schon gerne viele Englische Woche gehabt. Jetzt nehmen wir uns halt die Zeit, um zu arbeiten. Das kann wertvoll sein“, meinte Sommer.

Der große und auch in der Breite gut besetzte Kader soll trotz des Aus in den Cup-Wettbewerben nicht verkleinert werden. Höchstens noch Ausleihen von Jung-Profis könnten vollzogen werden. So steht etwa Julio Villalba (21) vor einem Wechsel nach Österreich zu SCR Altach.

(dpa)