„Anonyme Schmähungen“ So deutlich kritisiert die Polizei den Gladbacher Banner-Eklat
Mönchengladbach · Nachdem im Borussia-Park mehrere beleidigende Banner gezeigt wurden, bezieht nun der Polizeipräsident Mönchengladbachs Stellung. Er wird ziemlich deutlich und sieht den Verein in der Pflicht.
Nachdem im Borussia-Park beim Spiel gegen Leipzig Banner gezeigt worden sind, die sich unter anderem gegen den Leipzig-Trainer Ralf Rangnick richteten, hat sich nun Mönchengladbachs Polizeipräsident zu dem Vorfall geäußert. Denn: Einige Banner sollen sich auch gegen die Polizei gerichtet haben.
"Es kann nicht sein, dass die Polizei rund um das Stadion die Sicherheit der Veranstaltung gewährleistet und dann im Stadion durch Banner diffamiert wird. Das ist nicht nur ohne Anstand - das ist Respektlosigkeit gegenüber dem Rechtsstaat“, wird Polizeipräsident Mathis Wiesselmann in einer Mitteilung am Dienstagvormittag zitiert. Das Verhalten einiger falle auf die gesamte Fanszene zurück. „Die 99 Prozent der Zuschauer, die friedliche und begeisternde Fußballspiele wollen, werden von einigen wenigen im Stadion als Schutzschild für anonyme Schmähungen genutzt“, so Wiesselmann weiter.
Der Polizeipräsident habe zudem eine „klare Erwartungshaltung“ gegenüber dem Fußballverein. „Der Verein muss wissen, was auf Bannern in seiner Veranstaltungsstätte gezeigt wird und schreitet ein, wenn nötig“, heißt es in der Mitteilung weiter. Gespräche mit der Borussia seien bereits verabredet.
Wiesselmann würde sich wünschen, „dass Fußballspiele nicht angepfiffen werden, solange solche Banner gezeigt werden“.
Derzeit werden die Bilder der Videoüberwachung ausgewertet, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Polizei habe im Bereich der Westtribüne zur Unterstützung des Ordnungsdienstes die Personalien dreier Personen festgestellt, die laut Angaben der Beamten ebenfalls Banner zeigen wollten. Borussia Mönchengladbach hatte sich bereits für den Banner-Vorfall entschuldigt.