Borussia ohne Druck nach Mainz: Ein entspanntes Saisonfinale
Ohne Druck fährt die Gladbacher Borussia nach Mainz. Jubel über Vertrauensbeweis von Patrick Herrmann.
Mönchengladbach. Es ist eigentlich eine „Mission impossible“. Zwei Spiele hat Borussia Mönchengladbach in der sich zu Ende neigenden Bundesliga-Saison noch vor der Brust. Am Samstag (15.30 Uhr) bei Mainz 05, ehe zum großen Finale der derzeit alles dominierende FC Bayern München in den Borussia-Park kommt.
Beide Duelle muss die Fohlen-Elf gewinnen, dazu die Konkurrenz aus Frankfurt, Freiburg und Hamburg mitspielen, wenn das Wunder von der Last-Minute-Qualifikation für die Europa League noch geschehen soll.
„Es ist enorm schwierig“, sagt VfL-Cheftrainer Lucien Favre“, „aber noch ist es möglich, etwas zu schaffen. Daher gibt es in Mainz keine Alternative zu einem Sieg.“
Der Druck des Siegen Müssens ist den Borussen-Profis allerdings bereits in den vergangenen Wochen unter noch deutlich vielversprechenderen Vorzeichen nicht bekommen. Gerade auswärts (Freiburg, Stuttgart, Wolfsburg) präsentierte sich die Mannschaft meist blass, unkonzentriert und in der Defensive allzu anfällig. Erstmals in der Ära Favre wurde so dreimal in Folge auf des Gegners Platz verloren.
Beim letzten Auftritt daheim gegen Schalke (0:1) zeigte sich Borussia zwar wieder spielerisch deutlich verbessert, versäumte es am Ende aber, sich mit einem Erfolgserlebnis zu belohnen. Bei aller Gier auf einen Auswärts-Triumph in Mainz hofft Gladbachs Sportdirektor Max Eberl daher, dass die Spieler aus den jüngsten Erfahrungen gelernt haben.
„Natürlich haben wir — sollte die Konkurrenz straucheln — noch immer die Chance, erneut etwas Großes zu erreichen. Aber das sollte nicht der vordergründige Antrieb für die Jungs sein. Sie sollen in den letzten beiden Partien einfach Vollgas geben, um die Saison gut zu beenden. Wir hatten vor der Saison einen einstelligen Tabellenplatz als Ziel ausgegeben — und das wollen wir nun auch schaffen.“
Vielleicht verleiht die am Freitag bekanntgegebene Vertragsverlängerung von Jungstar Patrick Herrmann den Fohlen noch einmal Rückenwind. Der 21 Jahre alte Offensiv-Wirbler hat den Verlockungen der Konkurrenz aus Dortmund und Leverkusen widerstanden und seinen Vertrag am Niederrhein vorzeitig um ein Jahr bis 2016 verlängert.
„Das gibt uns Sicherheit. Das ist ein klares Zeichen — auch an die Liga“, sagt Eberl. „Wir müssen uns nicht mehr verstecken. Wir sind ein Verein, der sich weiterentwickelt, das sehen die jungen Spieler auch. Die Jungs wissen, was sie hier haben und folgen nicht gleich dem ersten Lockruf.“ Herrmann Treubekenntnis könnte so auf der Liga-Zielgeraden noch einmal einen Motivationsschub auslösen.