Borussia startet mit Sieg in die Rückrunde

Die Elf von Trainer Michael Frontzeck verkürzt durch ein 1:0 gegen den 1. FC Nürnberg den Abstand zum rettenden Ufer auf fünf Punkte.

Nürnberg. Tabellen-Schlusslicht Borussia Mönchengladbach ist mit einem Erfolgserlebnis in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga gestartet. Die Elf von Trainer Michael Frontzeck setzte sich am Samstag beim 1. FC Nürnberg mit 1:0 (1:0) durch und hat den Abstand zum rettenden Ufer auf fünf Punkte verkürzen können. Nach zuletzt sechs Pflichtspiel-Pleiten in Serie war es für die Borussia der erste Sieg seit dem 13. November und erst der dritte „Dreier“ in dieser Spielzeit überhaupt.

Überraschend rückte Roman Neustädter für US-Nationalspieler und WM-Teilnehmer Michael Bradley in Borussias Startformation. Und der 22-Jährige zahlte das Vertrauen von Trainer Michael Frontzeck schon nach acht Minuten mit seinem toll herausgespielten Treffer zum 1:0 zurück. „Ich freue mich unheimlich über diesen Erfolg. Ich habe zum ersten Mal in einem Auswärtsspiel in der Startelf gestanden und gleich getroffen — ein tolles Gefühl“, sagte Neustädter nach dem Schlusspfiff.

In der 86. Minute hielten die über 37.000 Zuschauer in der WM-Arena den Atem an. Schiedsrichter Babak Rafati hatte nach einem Foul von VfL-Verteidiger Tobias Levels an Nürnbergs Schieber auf Strafstoß entschieden. Javier Pinola schnappte sich selbstsicher die Kugel und trat vom Elfmeter-Punkt zum Duell mit Borussias Keeper Christofer Heimeroth an. Pinola hatte die linke Ecke angepeilt — und Heimeroth den Braten gerochen. Mit einem tollen Satz parierte der Gladbacher Schlussmann den Schuss des Argentiniers.

„Schieber, Schieber, Schieber“, skandierten die Nürnberger Fans nach gut einer halben Stunde. Da hatte sich Borussias neuer Abwehrchef Martin Stranzl im eigenen Strafraum Nürnbergs Philipp Wollscheid im Zweikampf geschnappt, ihn am Trikot und zu Boden gerissen — ein klarer Strafstoß. Doch der Pfiff des Unparteiischen blieb aus und der Nürnberger Anhang schäumte vor Wut.

Die Borussia erwischte in der Nünrberger WM-Arena einen Start nach Maß. Nach feinem Pass von Marco Reus auf Neuzugang Mike Hanke, der Roman Neustädter per Flanke bediente und dieser mit einer tollen Direktabnahme bereits in der 8. Minute zum 1:0-Endstand vollendete. Es war zugleich Neustädters erstes Bundesliga-Tor überhaupt. Der frühe Treffer gab den „Fohlen“ Sicherheit und Auftrieb. Bereits zwei Minuten später hatte Marco Reus das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an Club-Torwart Raphael Schäfer.

Die Hausherren taten sich sichtlich schwer im ersten Durchgang und fanden kaum ins Spiel. Es fehlten sichtlich die Ideen des verletzten Ilkay Gündogan. In Durchgang zwei verlagerte sich das Geschehen dennoch mehr und mehr in die Gladbacher Hälfte. Nürnberg machte Druck, der VfL zog sich zurück und lauerte auf Konter. Trotz der Überlegenheit schaffte es der „Club“ aber nur selten, gegen die dicht gestaffelte Gladbacher Abwehr klare Chancen herauszuspielen.

Die besten Möglichkeiten vor Pinolas Fehlschuss vom Elfmeter-Punkt vergaben Andreas Wolf (51.) per Kopf und Schieber, der in der 72. Minute in Heimeroth ebenfalls seinen Meister fand. Zudem hatte Gladbach Glück, als Heimeroth einen Ball fallen ließ, den Markus Mendler ins leere Tor schob, Schiedsrichter Babak Rafati aber auf Foul am Gladbacher Keeper entschied. Gladbachs Schlussmann Christofer Heimeroth war neben Neustädter der gefeierte Held, weil er vier Minuten vor Spielende einen umstrittenen Foulelfmeter von David Pinola hielt. Wichtig für Gladbach war neben den drei Punkten auch, dass die „Schießbude der Liga“ nach 47 Gegentreffern in der Hinrunde diesmal nichts anbrennen ließ.