Borussia wartet weiter auf den ersten Heimsieg

Und immer noch muss Borussia Mönchengladbach auf den ersten Heimsieg der Saison warten. Am Sonntag unterlag der Bundesligist mit 1:3 (0:2) Bayer Leverkusen, klebt am Ende der Tabelle fest. Im 14. Spiel konnte die Mannschaft nach einem Rückstand keine Wende mehr herbeiführen.

Dafür feierte Leverkusen Trainer Jupp Heynckes seinen ersten Sieg als Trainer mit einer Mannschaft bei seinem Heimatklub - der Borussia.

Er dauerte rund 30 Sekunden. Gladbach spielte einen gefährlichen Freitsoß, Leverkusnes Torhüter René Adler pariert. Dann scheitert Gladbach Havard Nordtveit, Sein Schuss bleibt im Körpergewirr des Strafraums hängen, prallt zu einem Leverkusener ab. Rolfes passt auf Vidal, Vidal auf Castro, der alleine auf Heimeroth zuläuft und technisch perfekt vollendet _ 1:3 (73). Die Entscheidung gegen Gladbach.

Gonzalo Castro gilt als ewiges Talent. Dieses Spiel entschied er beinahe alleine. Zwei Tore zum 2:0 und 3:1, dazu das erste Tor vorbereitet, weil Galdbachs Martin Stranzl ihn foulte. Und das nicht einmal auf seiner Stammposition. In der Abwehr. Trainer Jupp Heynckes hatte ihm das offensive Mittelfeld auf der linken Seite anvertraut — wegen seiner Ballsicherheit, seiner guten Flanken und seiner technischen Fertigkeiten im Abschluss. Alles passte - am Sonntag traf er dazu noch mit dem Kopf zum 2:0.

Den bestimmten diesmal die Zuschauer, weil auf dem Rasen bei nur zwei gelben Karten und nur wenig kniffligen Torraumszenen große Harmonie Regie führte. Das Pfeifkonzert der Fans galt Michael Ballack und seinem Comeback. Eingewechselt für den verletzten Sidney Sam kehrte er in der 56. Minute auf die Bundesliga-Bühne zurück. Trainer Jupp Heynckes war zufrieden mit ihm. „Er hat gute Pässe gespielt. Das Spiel beschleunigt, wenn es sich anbot und das Tempo herausgenommen, wenn es sein musste.“

Leverkusen findet besser und schneller ins Spiel, weil es ballsicherer ist. Dann aber ist Gladbach da. Die beste Kombination der Borussen über Hanke, der Idrissou rechts bedient, vollendet Reuss — allerdings nur an die Latte von Adlers Gehäuse (24.). Trotz des verbesserten Schwungs in der Offensive zur Startphase offenbart Gladbach Abwehrprobleme. Als Stranzl Castro foult zirkelt Kadlec den Ball unhaltbar zur Führung. Gladbach zeigt Wirkung, die Sicherheit ist plötzlich verflogen, die Abwehr immer mehr unter Druck. Das 2:0 die logische, wenn auch vermeidbare Folge. Zweimal fliegt der Ball durch den Strafraum. Erst von links nach rechts, als es Retour geht, köpft Castro fast mit dem Pausenpfiff am langen Pfosten ein. Gladbach kommt mit Mut aus der Kabine, und ist nach Stranzls Verzweiflungsschluss aus halbrechter Position wieder im Spiel — mit Unterstützung der Fans. Acht Minuten können die Gladbacher nach dem 1:2 zumindest auf einem Punkt hoffen - bis Gladbach die Chancen zum 2:2 mit dem Freistoß vergibt und Castro den Konter brillant abschließt.