Es war ein perfekter Einstand für den neuen Trainer Lucien Favre, der während des gesamten Spiels durch die Coaching-Zone tigerte, Anweisungen gab, mit den Armen ruderte und auf jedes taktisches Spielchen seines Kollegen Felix Magath eine Antwort wusste. „Das war ein sehr wichtiger Dreier. Mein Team hat einen tollen Charakter gezeigt und ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Es ist schwer, gegen Schalke zu gewinnen, deshalb ein Kompliment an meine Spieler“, so der 53-jährige Schweizer. In der Tat lieferten die Fohlen eine über weite Strecken starke Vorstellung ab, überzeugten spielerisch und kämpferisch — und haben plötzlich nur noch vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.

Zunächst leitete Abwehrchef Dante — durch den schwachen Roman Neustädter in die Bredouille gebracht — mit einem Patzer allerdings die frühe Schalker Führung durch Peer Kluge (2.) ein. „Zum Glück haben wir das umgebogen, mir ist ein Stein vom Herzen gefallen“, sagte Dante sichtlich erleichtert. Bedanken konnte sich der Brasilianer vor allem bei den überragend aufspielenden Kollegen Juan Arango und Marco Reus. Immer wieder trugen die beiden Offensiv-Spezialisten die Gladbacher Angriffe vor, waren an jeder gefährlichen Aktion beteiligt.

„Ein tolles Gefühl — endlich“, so der Venezolaner Arango, den Favre binnen weniger Tage per Gesprächstherapie wieder zum „Hurrikan der Karibik“ gemacht hatte. Auch Reus spielte wie entfesselt, düpierte mit einem wahren Geschoss (12.) Nationaltorhüter Manuel Neuer zum 1:1. Das Siegtor leitete wieder Arango ein, der Mo Idrissou die Kugel genau zum 2:1 (23.) auf den Kopf zirkelte. Wirbelwind Reus: „Kompliment an Juan. Wir haben unsere Hausaufgaben endlich gemacht. Dieses Ding gibt uns Selbstvertrauen. Freitag wartet in Wolfsburg ein weiteres schweres Spiel im Abstiegskampf auf uns.“