Branimir Hrgota: Der kühle Schwede mit bosnischen Wurzeln
Doppelpack in Homburg, Doppelpack in Sarajevo — bei Branimir Hrgota läuft es. Nun will er Sonntag gegen Stuttgart treffen.
Mönchengladbach. „Vergessen sie Branimir Hrgota nicht!“ — ein Satz, den nun auch Stuttgarts Trainer Armin Veh wiederholt seinen Spielern vor dem morgigen Duell (17.30 Uhr) des VfB in Mönchengladbach in diesen Tagen gesagt haben dürfte. Hrgota, Borussias kühler Schwede mit bosnischen Wurzeln, ist derzeit in aller Munde. Doppelpack beim Pokalspiel in Homburg. Doppelpack in Sarajevo, der den Fohlen alle Chancen auf das Erreichen der Gruppenphase in der Europa League ermöglicht.
Nun sind Hrgotas Abschlussqualitäten zum Auftakt der Fußball-Bundesliga im Borussia-Park gefragt. „Ich hätte nichts dagegen, wenn ich erneut treffe“, sagt der 21-Jährige. Hrgota hat den Ausfall von Max Kruse (Harnleiter-Operation) genutzt, um sich in den Vordergrund zu katapultieren.
Warum Mentor und Coach Lucien Favre bereits vor Monaten von seinen Vollstrecker-Qualitäten schwärmte, dürfte inzwischen so ziemlich jedem bewusst sein. „Er muss allerdings auch noch einiges lernen“, bremst Favre, der die Fohlen-Elf nach der gestrigen Rückkehr gleich auf die Hürde Stuttgart vorbereitet hat.
Während die erste Elf eine regenerative Radtour absolvierte, trainierten die anderen Profis rund eine Stunde auf dem Platz. Heute steigt noch die nicht-öffentliche Abschlusseinheit, ehe Favre die 18 Spieler benennen wird, die Borussia einen gelungenen Ligaeinstand bescheren sollen.
VfL gegen den VfB — eine Partie, die für Unterhaltung spricht. So sind die Schwaben seit April 2005 in Gladbach ungeschlagen, Borussia hingegen zählt mittlerweile zu den heimstärksten Teams der Republik. Gute Voraussetzungen für einen kurzweiligen Abschluss des ersten Spieltages. Und dann wären da ja auch noch die emotionalen Momente. So fiebern in Yann Sommer, Fabian Johnson, André Hahn und Ibrahima Traoré gleich vier neue Fohlen ihrem Pflichtspieldebüt im Borussia-Park entgegen.
In Thorgan Hazard könnte ein weiterer „Neuer“ auf der Bank sitzen. Und Traoré, der noch vorige Saison für Stuttgart wirbelte, insgesamt 75 Liga-Einsätze (sechs Tore, 16 Vorlagen) im Schwaben-Dress hinlegte, sagt: „Dass diese Partie in gleich mehrerer Hinsicht eine ganz besondere ist, kann sich wohl jeder vorstellen. Ich hoffe, wir können unseren Fans einen Sieg schenken.“
Dafür bedarf es allerdings noch einiger Feinjustierungen. Das haben die Auftritte in Homburg sowie Sarajevo gezeigt. Sei es das wiederholt fehlerhafte Auftreten des neuen Torhüters Sommer, das unzureichende Stellungsspiel in der Viererkette oder die allzu vielen Fehlpässe während des schnellen Umschaltens von Defensive auf Offensive. „Wir haben noch viel zu tun.
Wir müssen hart an diesen Dingen arbeiten“, sagt Favre. Der Schweizer weiß aber auch, dass er — bei allen noch erkennbaren Mängeln — der Kader mittlerweile über genügend individuelle Klasse verfügt, um Stuttgart zum Auftakt in die Knie zu zwingen.