Cigerci will der Chef sein
Der Deutsch-Türke hofft, im Mittelfeld als Stammspieler die Fäden zu ziehen.
Mönchengladbach. An Selbstvertrauen mangelt es Tolga Cigerci keineswegs. Dass in Granit Xhaka ein Spieler für acht Millionen Euro verpflichtet wurde, der genau auf seiner Position im zentralen defensiven Mittelfeld spielt, interessiert den 20-jährigen Profi des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach herzlich wenig.
„Das macht mir keine Angst. Granit hat in Basel Champions-League gespielt, ist A-Nationalspieler — schön, dass er das hat. Aber ich bin nicht schlechter als er. Ich will Stammspieler werden, dafür bin ich nach Gladbach gekommen“ sagt der Deutsch-Türke, der vor einem Jahr vom VfL Wolfsburg zum Fußball-Bundesligisten vom Niederrhein gewechselt ist.
„Football is my life“ (Fußball ist mein Leben) steht in großen Buchstaben als Tattoo auf seinem Unterarm — es verdeutlicht, wie sehr Cigerci den Sport verinnerlicht hat. Beim letzten Spiel der vergangenen Saison beim FSV Mainz durfte Cigerci zum ersten Mal von Beginn an spielen. Er zeigte eine starke Leistung neben Roman Neustädter auf der „Sechser“-Position.
„Da hat jeder gesehen, dass ich Fußball spielen kann“, sagt Cigerci, der die Position im zentralen Mittelfeld gerne offensiv interpretiert. „Ich bin nicht der Abräumer vor der Abwehr, das macht Howie (Havard Nordtveit, d. Red.) besser. Ich brauche für mein Spiel viele Bälle, will das Spiel lenken und der Chef auf dem Platz sein.“
Dass er fast ein halbes Jahr auf seine Chance warten musste, ärgert ihn keineswegs. Den Wechsel nach Mönchengladbach bereut er nicht. „Ich wusste, dass es schwierig wird, in die Mannschaft zu kommen. Das Team hat perfekt funktioniert. Ich hätte als Trainer die Aufstellung auch nicht geändert.“ Wichtig sei ihm gewesen, regelmäßig mit den Profis trainieren zu können, was in Wolfsburg nicht der Fall war.
„Das Training von Lucien Favre hat mich besser gemacht. Er lässt viel mit Ball trainieren, Technik und Fußball stehen im Vordergrund“, sagt Cigerci. Ein krasser Gegensatz dazu seien die Übungseinheiten mit Felix Magath gewesen. „Bei ihm läuft man viel und macht Kraftübungen. Ich mag das fußballerische lieber“, sagt Cigerci. Vor allem sein linker Fuß sei unter Favre erheblich besser geworden.