Borussia Mönchengladbach Die Fohlenelf unterliegt Stuttgart: Das Spiel in der Analyse
Stuttgart. Borussia Mönchengladbach hat am 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga erneut eine Pleite hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Cheftrainer Dieter Hecking kassierte am Karnevalssonntag bei Aufsteiger VfB Stuttgart mit einem 0:1 (0:1) im fünften Rückrundenspiel die vierte Niederlage.
Damit verabschieden sich die Fohlen nicht nur vorerst aus dem Rennen um die Europapokal-Ränge, der VfL schlittert nach nur zwei Siegen aus den vergangenen elf Pflichtspielen auch immer mehr in eine sportliche Krise hinein.
Der Moment des Spiels: Der ereignet sich aus Gladbacher Sicht in der 46. Spielminute, als Offensiv-Ass Raffael den Platz betritt und nach seiner Wadenverhärtung wieder für die die Fohlen stürmen kann. Der Brasilianer belebt auch das Offensivspiel der Elf vom Niederrhein, doch auch ihm fehlt im Abschluss das Fortune.
Der Spieler des Spiels: Eine Torchance, ein Treffer. Das nennen nicht nur Fachleute effektiv. Stuttgarts Daniel Ginczek beschert dem neuem VfB-Trainer Korkut bei dessen Heim-Premiere gleich den Heimsieg. Ein Mal schießt Ginczek mit Hilfe der VfL-Defensive aufs Tor. Der Schuss sitzt. 1:0 heißt es Ende. Ginczek ist der Matchwinner.
Chronik des Spiels: Borussia liefert auswärts mal wieder einen Schnarch-Start ab. Kaum hat Schiedsrichter Frank Willenborg in der Stuttgarter Arena unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw die Partie angepfiffen, schon brennt es lichterloh im Fohlen-Strafraum. Gentner darf frei schießen, VfL-Schlussmann Sippel bekommt gerade noch die Finger dran. Borussia mit Dusel. Ändert sich wenige Augenblicke später allerdings. Hofmann (für Herrmann in der Startelf) erlaubt sich einen Trick, der in die Hose geht — was der VfB prompt bestrafen kann. Ginczek kommt an den Ball, wird von der Gladbacher Defensive nicht gestört und vollendet zur Schwaben-Führung. Borussia benötigt einige Minuten, um sich zu berappeln. Setzt dann erste Zeichen, Stindl kann jedoch einen Steilpass von Grifo nicht verwerten. Borussia bleibt dran: Hofmann zieht ab, Zieler kann nur abklatschen, doch Hazard verstolpert den Abstauber. Mehr geht auf Gladbacher Seite in Sachen Attacke bis zur Pause nicht.
Nach dem Seitenwechsel bringt Fohlen-Trainer Hecking seinen Offensiv-Star Raffael, Gladbach drückt. Zwei Abschlüsse von Stindl, doch der Ball findet weiter nicht den Weg ins Stuttgarter Gehäuse. Hecking legt nach, bringt mit Drmic und Bobadilla zwei weitere Offensiv-Kräfte, die Durchschlagskraft fehlt weiter. Zwar kommt Raffael zum Abschluss, aber VfB-Torhüter Zieler ist wach. Wenige Minuten später ist es Drmic, dessen Schuss haarscharf am Pfosten vorbeisaust. Dann ist Schluss. Der VfB jubelt über einen Heimerfolg im Abstiegskampf, Gladbach stürzt ins Mittelmaß ab.
Stimmen zum Spiel:
Meine Mannschaft hat in der ersten Halbzeit kein gutes Spiel gemacht. Dass man auswärts in der fünften Minute in einen Konter läuft, darf natürlich nicht passieren. Danach hat man der Mannschaft angemerkt, dass ihr momentan die Leichtigkeit fehlt. Wir waren viel zu langsam im Passspiel und hatten kein gutes Positionsspiel. Nach etwa 20 Minuten wurde es besser, aber leider hatten wir dann mit vielen technischen Fehlern zu kämpfen. Das hat uns viele aussichtsreiche Gelegenheiten kaputt gemacht. Nach der Pause haben wir alles versucht, aber trotz des Ballbesitzes haben uns Durchschlagskraft und die letzte Konsequenz in der Offensive gefehlt. Der VfB hat leidenschaftlich verteidigt und wir haben dagegen zum Schluss zu kopflos agiert. Ohne Zweifel ist die momentane Situation sehr schwierig. Jetzt gilt es, den Kopf wieder hoch zu nehmen, weiter hart zu arbeiten und diesen Negativlauf dann möglichst schnell zu durchbrechen.
„Wir haben es geschafft, den Punktgewinn aus der vergangenen Woche zu vergolden. Darüber bin ich sehr glücklich. Wir haben eine gute Anfangsphase mit einem super Tor gekrönt und hatten bis zur Mitte der ersten Halbzeit das Spiel im Griff. Danach wurde es von Minute zu Minute schwieriger, weil der Gegner natürlich auch alles versucht hat, zurück ins Spiel zu finden. Nach der Pause hatten wir nur noch ganz wenige Entlastungsangriffe und haben gemerkt, dass es nur noch um die Defensivarbeit geht. Mit ganz viel Leidenschaft, Einsatz und enormer Flexibilität haben wir es als Kollektiv zum Glück geschafft, dieses Ergebnis gegen eine solche Top-Mannschaft zu verteidigen. Ich kann meinem Team zu dieser Leistung nur gratulieren.“