Mönchengladbach KFH bekommt prominente Leitung - Borusse Patrick Herrmann investiert
Sternekoch Anthony Sarpong übernimmt die Kaiser-Friedrich-Halle in Mönchengladbach. Investor ist Borussia-Spieler Patrick Herrmann.
Mönchengladbach wird ab 2019 um eine echte Attraktion reicher sein — und das im Schmuckstück der Stadt. In die ehrwürdige Kaiser-Friedrich-Halle (KFH) soll nicht nur mit der anstehenden Großsanierung frischer Wind einziehen, sondern vor allem mit einem neuen gastronomischen Konzept: Anthony Sarpong, der schon in vielen sternegekrönten Gourmetküchen gearbeitet hat und für sein eigenes Restaurant „Anthony’s Kitchen“ in Meerbusch erst im November vergangenen Jahres mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde, soll der neue Pächter und Geschäftsführer werden.
An seiner Seite hat der 35-jährige Familienvater, der in Ghana geboren wurde, einen prominenten Investor: Patrick Herrmann (26), Profispieler bei Borussia Mönchengladbach. Dritter im Team ist der Gladbacher Arzt Behrus Salehin. In der europaweiten Ausschreibung der städtischen Marketinggesellschaft MGMG konnte sich das Trio gegen mehrere Bewerber durchsetzen. Der Aufsichtsrat votierte jetzt einstimmig für dieses Konzept, das den Namen „Anthony’s Garden“ trägt.
„Wir freuen uns sehr, die KFH ist eine tolle Location“, sagt Sarpong. „Wir werden das Restaurant so stilvoll umbauen, dass es keiner wiedererkennt.“ Zwei Jahre hat das Trio an dem Konzept gefeilt, es sieht eine Mischung aus Gourmet-Restaurant und Bar, erschwinglicher Außengastronomie und Mittagstisch, Hochzeits- und Veranstaltungsbankett vor. Und das in hochmodernem Ambiente. Nächstes Jahr soll alles fertig sein.
Alle drei Männer sind eng befreundet, obwohl sie aus so unterschiedlichen Branchen kommen. Herrmann hat Sarpong bei einem Kochkurs mit der Mannschaft kennengelernt. Und alle drei haben ein Ziel: Mönchengladbach nach vorne zu bringen und die Kaiser-Friedrich-Halle zu einem begehrten Anlaufpunkt zu machen. „Ich liebe Mönchengladbach, ich möchte etwas bewegen für diese Stadt und die Menschen“, sagt Salehin. „Ich wohne seit zehn Jahren in Gladbach und will gar nicht mehr weg“, sagt Herrmann.
Patrick Herrmann, Profispieler bei Borussia Mönchengladbach
Doch für gehobene Gastronomie fahren er und viele andere nach Düsseldorf — oder eben nach Meerbusch. Den Weg kann er sich nun sparen. Und auch die Kochschule hat er dann in seiner Nähe: Denn die ist auch in der KFH — wie im „Anthony’s“ — Teil des Konzepts. „Denn das ist mein Baby“, sagt Sarpong. Weshalb investiert Herrmann in Gastronomie und nicht — wie andere Spieler — in Immobilien? „Meine Oma war früher Köchin, unsere Familie hatte ein paar Fremdenzimmer. Das liegt wohl doch in der Familie“, sagt der Borussenprofi.
Michael Schroeren, Vorsitzender des Aufsichtsrats, freut sich nicht nur über den kulinarischen frischen Wind, auch über die Umbaupläne für den gastronomischen Bereich: „Hell, modern, mit klaren Linien, dynamisch und zukunftsorientiert“ sei das Design. Dennoch sei die bisherige Nutzung der Halle — etwa für Konzerte oder Brauchtumsveranstaltungen — garantiert.
Exklusive, auch hochpreisige Gesellschaften wie Hochzeiten sind ebenso im Konzept wie der Lunch oder der Snack für die ganze Familie im neu belebten Biergarten mit Blick zum Bunten Garten. Abends sind unter anderem die Menüs aus dem „Anthony’s“ vorgesehen, mittags erschwingliche Gerichte (um die zehn Euro) von besonderem Niveau. Sonntags soll es Brunch geben.
Sarpong, der auf Vox eine eigene Fernsehsendung hat und auch mit dem TV-Koch Tim Mälzer kooperiert, verspricht: „Wir werden viele Starköche nach Mönchengladbach bringen.“