Fabian Bäcker will sich keinen Druck machen
Der 20-Jährige ist nach dem Verletzungspech in der Offensive Stürmer Nummer 3.
Saalfelden. Druck - ein Wort, das Fabian Bäcker nicht gerne in den Mund nimmt. Druck, der lähmt, den Kopf wirr und die Beine träge macht - so wie bei Fabian Bäcker in der abgelaufenen Saison.
"Der Druck ist mir nicht gut bekommen. Erst im Winter habe ich die Situation entspannter gesehen, war nicht mehr so verkrampft", sagt der 20-Jährige. Er weiß also genau, warum der in seiner ersten Saison als Profi bei der Borussia nur zweimal zum Einsatz kam.
Gleich bei seinem ersten Spiel, gegen Bochum am 16. Januar, erzielte er den 2:1-Siegtreffer, ein fast gleichaltriger, Patrick Herrmann 19), hatte ihm aufgelegt. Für einige Tage waren die beiden Bubis die Stars in den Medien. Aber schon beim folgenden Spiel gegen Mainz (0:1-Niederlage) war er wieder da, der böse Druck. Selbst in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga kam er einige Zeit nicht mehr zum Einsatz.
Seit den vielen Gesprächen mit der Familie, den Mitspielern und Verantwortlichen bei der Borussia sieht er die Situation entspannter. Mit Oliver Neuville hat er viel gesprochen. "Im Winter habe ich alles auf Null gestellt", sagt der Stürmer. Seitdem kann er auch mit Kritik (Bäcker: "Sie muss fundiert sein") besser umgehen.
Obwohl er nach der Verletzung von Igor de Camargo und Raul Bobadilla hinter Mo Idrissou und Marco Reus zum Angreifer Nummer drei aufgestiegen ist, bleibt er locker. "Die Chancen auf einen Einsatz haben sich nicht verschlechtert. Ich bin jung, habe noch Zeit, Fuß zu fassen in der Bundesliga", sagt Bäcker.
Locker bleiben, auch wenn sein Vertrag am Saisonende ausläuft. Eine Ausleihe zu einem anderen Verein, um zum Beispiel in der zweiten Liga Spielpraxis zu bekommen, kommt für ihn nicht in Frage. "Ich will es bei der Borussia schaffen", sagt der 20-Jährige.
Spieler wie Thomas Müller in München oder Patrick Herrmann im eigenen Stall (er kam auf 13 Saisoneinsätze) haben ihm vorgemacht, wie schnell junge Spieler in die Mannschaft rücken können. "Ich versuche aber auf mich zu schauen, möchte mich jeden Tag im Training anbieten", sagt Bäcker.
Im Trainingslager in Saalfelden ist ihm das durchaus gelungen, zeitweise blitzte sein Können, seine Schnelligkeit und Wendigkeit, auf. Beim Testspiel gegen die ruppigen Engländer von West Ham United wiederum präsentierte er sich verängstigt, ihm gelangen nur wenige gute Szenen. Druck wird sich Bäcker deswegen sicher nicht machen.