Favre hat an den Standards gefeilt
VfL-Trainer setzt auf Freistöße und Eckbälle.
Mönchengladbach. Lucien Favre betont gerne, wie wichtig Details im Fußball sind. Der Trainer von Borussia Mönchengladbach arbeitet deshalb akribisch Spiele auf und legt allergrößten Wert auf konzentrierte Trainingsarbeit, nicht nur vor dem so wichtigen Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Freitag, 20.30 Uhr.
Welche Auswirkung solche Detailarbeit in der Fußball-Bundesliga haben kann, zeigt sich zum Beispiel bei den Standardsituationen. Fünf der sechs Treffer, die der VfL seit dem Amtsantritt des Schweizers erzielt hat, resultieren aus ruhenden Bällen. Favre selber will diese Momentaufnahme nicht überbewerten.
„Wir trainieren Standards nicht sehr speziell, einmal pro Woche “, sagt der 53-Jährige, was gelinde gesagt stark untertrieben ist. Eine Feststellung ist ihm viel wichtiger: „Wichtig ist, dass wir viele Freistöße und Ecken erreichen. Denn dann hat der Gegner Fouls gemacht und der Ball ist vorne.“ Also weit weg vom eigenen Tor.
Der Lohn der Favre’schen Detailarbeit ist auch in der Zahl der Gegentore abzulesen. Fielen bis zu seinem Amtsantritt in 22 Spielen 56 Gegentore (2,54 pro Spiel), sind es unter dem Schweizer vier in vier Spielen gewesen.
Derweil geht der Cheftrainer nicht davon aus, in der Defensive umbauen zu müssen. Kapitän Filip Daems, der Dienstag wegen einer Grippe nicht trainieren konnte, absolvierte am Mittwoch ein leichtes Training. Favre: „Ich bin optimistisch, dass Filip spielen kann.“
Über Kaiserslautern spricht der Schweizer in höchsten Tönen. „Sie sind aggressiv in den Zweikämpfen, läuferisch stark und sind bei Kontern sehr gefährlich. Ihr Vorteil ist, dass ihnen ein Punkt reicht.“ Dabei dürfe sein Team nicht die Fehler aus der ersten Hälfte in Bremen wiederholen. „Dort haben wir uns zu viele Ballverluste und taktische Fehler erlaubt. Später haben wir das korrigiert, viel besser agiert und vier klare Chancen heraus gespielt.“