Favre setzt in Hannover auf Jantschkes Biss

Der 23-Jährige soll wieder als Stabilisator in der Abwehr fungieren. Gladbach will Samstag aus Hannover „etwas mitnehmen“.

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Mönchengladbach. Tony Jantschke ist kein Freund großer Worte. Zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Der 23 Jahre alte Abwehrspieler von Bundesligist Borussia Mönchengladbach tritt fernab des Fußballplatzes eher bescheiden und zurückhaltend auf. Weshalb Jantschke auch um seine jüngste Augenhöhlenverletzung samt Nasen-Operation kein allzu großes Buhei machen möchte.

„Geht schon, alles wieder okay“, sagt Jantschke, „es ist halt ein unglücklicher Zeitpunkt gewesen, da ich so den Rückrundenauftakt gegen die Bayern verpasst habe. Aber nun bin ich fit und kann voll in die Zweikämpfe gehen. Mal sehen, ob der Trainer mich spielen lässt.“

Er wird — Lucien Favre hat daran vor dem heutigen Duell (18.30 Uhr) der Fohlen bei Hannover 96 keinen Zweifel gelassen. Anerkennung des Schweizers an einen seiner fleißigen Kollektiv-Kämpfer. Jantschke hat sich Favres Vertrauen dank überzeugender Auftritte in der Hinserie erarbeitet und dabei vor allem als „Aushilfs“-Innenverteidiger in Borussias Defensivzentrum überzeugt. So konnte er Alvaro Dominguez den Rang als Stabilisator neben Martin Stranzl vorerst ablaufen.

Favre setzt in Hannover auf Jantschkes solides Handwerk samt Zweikampfstärke, wohl wissend, dass der ehemalige U 21-Nationalspieler es in brenzligen Situationen vermag, wie ein Terrier bissig dazwischen zu gehen und so auch mit seiner Körpersprache Akzente zu setzen.

Dass die Fohlen-Elf bei den vergangenen drei Auftritten in der Fremde kein Gegentor kassiert hat zeigt, wie gut Jantschke mit Stranzl den Gladbacher Defensivverbund dirigieren kann. Leistungen, die auch zu Selbstvertrauen geführt haben. „Hannover hat eine gute Mannschaft, sie sind sehr gefährlich bei Kontern“, sagt Jantschke, „aber trotzdem ist die Aufgabe machbar. Wir haben Respekt, aber wir wollen auch etwas mitnehmen.“

Es gelte, das eigene Spiel durchzudrücken. Was allerdings für Jantschke und Co eine große Herausforderung werden dürfte. Hannover hat mit dem neuen Trainer Tayfun Korkut (39) gleich zum Rückrundenauftakt ordentlich Fahrt aufgenommen und bei den starken Wolfsburgern den ersten Auswärtstriumph in dieser Saison gefeiert.

Dass die Borussen solche Herausforderungen meistern können, haben sie wiederholt unter Beweis gestellt. Entsprechend forsch kann die Favre-Elf, der verpatzte Bayern-Auftakt hin oder her, auch am Maschsee auftreten. Stranzl bringt es auf den Punkt: „Wenn wir ins internationale Geschäft wollen, müssen wir in Hannover punkten.“