Fohlenelf mit Zukunftspreis ausgezeichnet: „Fußball überwindet Grenzen“
Fohlenelf wurde für ihre Freundschaft mit Israel mit dem Zukunftspreis ausgezeichnet.
Mönchengladbach. Insgesamt 27 Spiele gab es seit 1969 zwischen Borussia Mönchengladbach und israelischen Mannschaften.
Anfang der 70er holte der Verein mit Shmuel Rosenthal den ersten israelischen Spieler in die Bundesliga. Gal Alberman und Roberto Colautti folgten.
Die langanhaltende Beziehung, die Borussia zu Israel pflegt, war ein Grund, warum die „Israelstiftung in Deutschland“ dem Verein jetzt den Zukunftspreis verliehen hat.
Die Israelstiftung, die seit 2005 besteht, würdigt mit dem Zukunftspreis Initiativen, Gruppen und Menschen, die in außergewöhlicher Weise mit dem Staat Israel und seinen Menschen verbunden sind.
„Sport, insbesondere Fußball, baut Brücken, bringt Menschen zusammen, überwindet Grenzen“, sagte der israelische Botschafter Yakov Hadas-Handelsman vor rund 200 Gästen in der Business-Lounge des Borussia-Parks. „Das Fußballspiel hat Türen geöffnet zwischen deutschen und israelischen Fans.“
Damalige Borussenspieler wie Herbert Laumen, Rainer Bonhof und Wolfgang Kleff erinnern sich gerne an die Reisen nach Israel. Laumen und Kleff waren auch bei der ersten Reise 1970 nach Israel dabei, bei der der Verein das Spiel 6:0 gegen die israelische Nationalmannschaft gewann.
Begeistert waren sie vom netten Empfang und vor allem vom Enthusiasmus der Fußballfans — gerade im Hinblick auf die schwierige Vergangenheit. Kleff: „Mehr ging nicht für die Völkerverständigung.“
Laumen hatte bei der ersten Fahrt 1970 ein besonderes Erlebnis: Er zündete eine Kerze in der Geburtskirche in Bethlehem an und wünschte sich, dass Borussia Deutscher Meister wird — im gleichen Jahr ging der Wunsch in Erfüllung.
Neben Prominenz aus Politik und Sport, wie der stellvertretenden Ministerpräsidentin von NRW, Sylvia Löhrmann, und Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, waren zwei weitere Gäste vor Ort: Die Witwe vom damaligen Borussentrainer Hans „Hennes“ Weisweiler Gisela und Sohn John.
Mit der Freundschaft von Weisweiler zum früheren Nationaltrainer Israels Emanuel „Eddy“ Schaffer fing damals nämlich alles an. Sie sei stolz darauf, was ihr Mann bewirkt hat und dass die Verbindung bis heute aufrecht erhalten wird, sagte Gisela Weisweiler.