Friedliches Derby im Borussia-Park

Viele Fans hatten befürchtet, es könnte bei der Begegnung der Borussia mit dem 1. FC Köln zu Krawallen kommen. Doch es blieb ruhig.

Mönchengladbach. „Wir sind extra noch einmal eine ganze Stunde früher als sonst ins Stadion gefahren. Aber alle unsere Sorgen waren wohl nicht nötig“, sagt Borussen-Fan Christoph. Der Dauerkarten-Besitzer aus Düsseldorf und seine Clique von VfL-Anhängern, die bei jedem Heimspiel ihre Fohlen anfeuern, war mit ihren Befürchtungen nicht alleine gewesen.

„Und auch viele Kölner Fans hatten Angst, dass es nach den Vorfällen um die Fanbusse Racheakte geben könnte“, sagte Polizeisprecher Peter Spiertz. Anfang März hatten Köln-Fans nach dem Remis des FC gegen Hoffenheim einen Borussen-Fan-Bus auf dem Heimweg vom Spiel gegen Nürnberg, dem man zufällig auf der Autobahn begegnet war, abgedrängt und mit Steinen beworfen.

Doch schon die Anreise zum gestrigen Derby im Nordpark war „völlig entspannt“, wie Spiertz resümierte. Das Konzept, die Fanströme zu trennen, sei „aufgegangen“. Die Entlastungszüge voller Fans und auch die Bus-Shuttles zum Borussia-Park seien „ohne Probleme gelaufen“, sagt der Polizeisprecher.

Es habe vor dem Spiel einen erfolglosen Provokationsversuch Kölner Fans am Stadion gegeben. Dort, wo die Shuttle-Busse der Auswärtsfans im Nordpark in einer Art Käfig ihre Passagiere entlassen, hätten FC-Anhänger versucht, Feuerwehrskörper auf vorbeilaufende Borussen-Fans zu werfen. „Aber das war erfolglos“, so Spiertz.

Es habe sich gezeigt, dass die Fandialoge der Polizei mit den Fußballfans „sehr fruchtbar waren“. Mit Vertretern der Gladbacher hatte die Polizei persönlich zu tun. An das Kölner Fanprojekt war ein Brief des Einsatzleiters gegangen, der an die Anhänger des FC verteilt wurde. „Es gab in den vergangenen Wochen keine Anzeichen, dass etwas zu erwarten wäre. Und das hat sich bewahrheitet“, zieht Spiertz Bilanz.

Nach dem 3:0-Sieg der Fohlen sagte der Polizeisprecher: „Begünstigt durch den Spielverlauf hatten viele FC-Fans das Stadion schon frühzeitig verlassen, während die Gladbacher noch feierten.“ Das Derby blieb aus Polizeisicht „ohne Höhepunkte“. Es habe keinerlei Eskalationen gegeben.