Fussball: Auf halbem Weg zum Rekord

Die Borussia will Samstag beim TuS Koblenz die Serie in der 2. Bundesliga fortsetzen.

Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach eilt in der 2. Fußball-Bundesliga von Sieg zu Sieg, bereits fünfmal in Folge hat die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay den Rasen als Gewinner verlassen. Das soll auch morgen bei der TuS Koblenz (14 Uhr) nicht anders laufen. "Wir müssen wie in Aue und St. Pauli Druck nach vorne entwickeln und den Gegner vor Probleme stellen", fordert Luhukay. Vor allem das 3:0 am Hamburger Millerntor schwebt dem Niederländer als Messlatte für künftige Auswärtsaufgaben vor: "Da haben wir fast perfekt gespielt, waren immer gefährlich und haben insgesamt nur eine halbe Chance zugelassen."

Davon, dass die Mannschaft nun Jagd auf den Vereinsrekord macht (zehn Siege in Folge am Ende der Saison 1986/87), will Luhukay im Moment nichts wissen: "Ich weiß nicht, ob meine Spieler so etwas beschäftigt, mich jedenfalls nicht." Lieber spricht der Trainer von seiner Mannschaft, die vom ersten Training an zu einem echten Team gereift sei: "Man hat schon in der Vorbereitung gespürt, dass die Spieler charakterlich gut zusammenpassen."

Folgende Komponenten machen das T-E-A-M aus:

In den vergangenen fünf Spielen entwickelte Borussia wie keine andere Mannschaft der Liga Offensivgefahr. 81 Torschüsse und 14 Treffer sind der Beleg der Sturmstärke. Die Angreifer Oliver Neuville, Rob Friend (jeweils vier Tore) und Mittelfeldspieler Sascha Rösler (drei Tore) sind die Hauptabnehmer der Vorlagen, die zumeist von Marcel Ndjeng (bereits fünf Assists) kommen. "Gut zu wissen, dass jeder in der Mannschaft Tore machen kann", sagt Rösler.

In der Mannschaft ist wieder Leben. Auf dem Spielfeld kämpft sie dank neu dazugeholter Spielertypen wie Patrick Paauwe, Alexander Voigt, Sascha Rösler oder Rob Friend und lässt sich auch in Zweikämpfen nichts mehr gefallen.

Es scheint momentan egal zu sein, ob Roel Brouwers verletzungsbedingt ersetzt werden muss, Johannes van den Bergh aus taktischen Gründen für Marko Marin spielt oder Nando Rafael für Rob Friend eingewechselt wird - Borussia ist vor allem in der Breite stark besetzt. "Ich mag den Begriff Stammspieler nicht wirklich", sagt Luhukay. "Wir haben einen ausgeglichenen Kader mit hoher Leistungsdichte."

Nach dem 2:1 gegen Alemannia Aachen, dem letzten Spiel der Kraft raubenden englischen Wochen, feierte und tanzte die Mannschaft ausgelassen bei lauter Musik in der Kabine. "Das sind schöne Momente, die sich die Mannschaft hart erarbeitet hat", sagt Luhukay. Und Sportdirektor Christian Ziege ergänzt: "Es freuen sich auch die, die auf der Bank sitzen. Man erkennt, dass der Zusammenhalt da ist und alle dasselbe Ziel verfolgen."

Ob der viel zitierte Teamgeist nur ein Kind der sportlichen Erfolgsserie oder Borussia tatsächlich eine verschworene Gemeinschaft geworden ist, wird sich wohl erst im Falle des Misserfolgs zeigen. "Und jede Serie hat auch ihr Ende", sagt Jos Luhukay.