Ein Team, das wieder ein Team ist
Borussia Mönchengladbach lässt sich durch Gegentore nicht mehr aus der Bahn werfen.
Mönchengladbach. Tobias Levels hatte seinem Teamkollegen Marcel Ndjeng nach dem 2:1-Sieg von Fußball-Zweitligist Borussia Mönchengladbach gegen Alemannia Aachen bei den Feierlichkeiten auf dem Spielfeld eine große Borussia-Fahne in die Hand gedrückt. Ndjeng, der an diesem Abend mit seinem Freistoß zum 1:0 sein erstes Tor für seinen neuen Verein erzielte, strahle wie ein Schuljunge und sagte: "Es macht einfach Spaß hier. Meine Mitspieler haben mir sehr geholfen, und dass ich das Vertrauen vom Trainer spüre, macht es mir hier richtig leicht."
Ndjeng, der bei Arminia Bielefeld nur auf der Tribüne saß und um den Gladbachs Trainer Jos Luhukay wochenlang kämpfte, war gegen Aachen wieder einer der besten Spieler: Der 25-Jährige gab die meisten Torschüsse ab, hatte die meisten Ballkontakte und gab die meisten Torvorlagen. Fünf dieser Assists führten in der noch jungen Saison bereits zu Treffern. "Es ist wirklich beeindruckend, wie gefährlich jede Standardsituation von Marcel ist", freut sich Luhukay.
Ndjeng ist nur ein Grund, warum die Borussia wieder erfolgreichen und ansehnlichen Fußball spielt. Auch die anderen Zugänge im Mittelfeld, Sascha Rösler etwa oder der erfahrene Patrick Paauwe (am Freitag allerdings in der Abwehr), geben dem Mannschaftszentrum eine ganz neue Qualität. Seinen immensen Wert für das Team, das endlich wieder ein Team ist, spielt der ballsichere Paauwe herunter: "Ich versuche, das Spiel zu kontrollieren und meine Mitspieler zu coachen, das ist alles", so Paauwe bescheiden. Der Niederländer will Veränderungen gespürt haben: "Wir haben durch die fünf Siege richtig Selbstvertrauen getankt. Wir geraten auch nicht mehr durcheinander, wenn wir ein Gegentor bekommen."
Borussias neue Kraft kommt aus dem Mittelfeld, aber auch die anderen neuen Spieler wie der am Freitag verletzte Roel Brouwers, Torjäger Rob Friend (bisher vier Treffer) oder Kämpfernatur Alexander Voigt heben das Niveau deutlich. "Das 1:4 in Mainz hatte für uns einen Knalleffekt und hat uns gezeigt: So geht es nicht weiter", so Voigt, der damals darum bat, die ersten drei Saisonspiele zu vergessen.
Borussias Mittelfeldspieler Sascha Rösler (Foto/DW) will mit dem VfL die beste Siegesserie seit 20 Jahren hinlegen.