"Wir haben uns nach dem Abstieg aus der Regionalliga dazu entschlossen, uns neu zu positionieren. Die Entscheidung hat nichts mit der Arbeit von Horst Wohlers zu tun, für die wir uns herzlich bedanken", sagte der Direktor der Nachwuchsabteilung des Fußball-Bundesligisten.

Auch Virkus war bis zuletzt vom Klassenerhalt der U23 überzeugt und betonte: "In diesem Fall hätten wir mit Horst Wohlers weiter zusammen gearbeitet." Um so mehr darf sich der 60-jährige Coach, seit 2005 für die U23 der "Fohlen" verantwortlich, nun ärgern. Denn bis acht Minuten vor dem Abpfiff des letzten Saisonspiels stand die Borussia auf einem Nichtabstiegsplatz.

Dann erzielte Bayer Leverkusens Jungprofi Burak Kaplan den 1:0-Siegtreffer, und die Borussia rutschte aufgrund des schlechteren Torverhältnisses auf einen Abstiegsrang.

Das Schicksal des Coaches von diesem Wimpernschlag abhängig zu machen, ist sicherlich hart, aber gängiger Bestandteil des Geschäftes. Und die Entscheidung des Vereins, im Saisonendspurt auf die bereits in den Urlaub geschickten Jungprofis wie Fabian Bäcker zu verzichten, irgendwie konsequent. Denn die Entwicklung des Einzelnen steht bei der Borussia im Nachwuchsbereich über dem mannschaftlichen Erfolg.

Nun müssen die Toptalente des VfL zumindest ein Jahr lang in der NRW-Liga auf höhere Aufgaben vorbereitet werden. Es sei denn, Rot-Weiß Essen oder der Bonner SC erhalten keine Lizenz für die vierte Liga und öffnen der Borussia somit die Hintertür zur Regionalliga.

Soweit will Roland Virkus jedoch noch nicht denken. Stattdessen macht sich der Nachwuchschef längst Gedanken über die Nachfolge von Horst Wohlers. "Wir müssen sehen, was für die Mannschaft das Beste ist und diskutieren sowohl über eine interne als auch eine externe Lösung", sagte Roland Virkus.

Intern dürfte U19-Trainer Sven Demandt die beste Aussicht auf den vakanten Posten haben. Demandt hatte eine Vielzahl der aktuellen und kommenden U23-Akteure bereits unter seinen Fittichen.