Gladbach bietet nach Festtagen nur Hausmannskost
Albert Bunjaku entscheidet das Spiel in Nürnberg mit dem ersten Tor nach zweijähriger Pause.
Nürnberg. Es gibt nicht viele Fußballspiele, die Lucien Favre ein bisschen fassungslos zurücklassen. Dafür hat sich der Fußball-Lehrer einen meist zu guten Plan zurechtgelegt. Gestern hat ihm seine Mannschaft eines dieser Spiele präsentiert, das man nach Favres Logik zumindest aber nicht mehr verlieren kann.
Dass Borussia Mönchengladbach dennoch mit 0:1 (0.0) in Nürnberg unterlag, folgte auch einer einfachen Fußball-Weisheit, wie Stürmer Mike Hanke analysierte: „Das war ein typisches Spiel, in dem du dir am Ende einen Konter fängst.“
Gladbachs Stürmer meinte jene Szene in der 87 Minute, in der Juan Arango an der Mittellinie einen Zweikampf gegen Nürnbergs Philipp Wollscheid verliert. Der Abwehrspieler schickt Alexander Esswein auf die Reise, dessen Hereingabe Martin Stranzl nicht vereiteln kann, dafür vollendet sie der gerade eingewechselte Albert Bunjaku (Foto: dpa) um so vorzüglicher — 1:0 für Nürnberg.
Es war Bunjakus erstes Bundesligator nach fast zweijähriger Verletzungspause für Nürnberg, das mit diesem Erfolg den ersten Sieg gegen eine Mannschaft aus den Top-Vier der Tabelle feiert und sich mit 13 Punkten zur viertbesten Rückrunden-Mannschaft aufgeschwungen hat. Gladbach hingegen verlor nach einer überlegen geführten ersten Halbzeit das erste Spiel seit 84 Tagen, seit dem 0:1 in Augsburg. Und doch bleibt sich Favres Mannschaft mit dieser Pleite irgendwie treu — es war die fünfte und alle endeten 0:1.
Den spektakulären Fußbalfesten zum Rückrundenstart mit Siegen gegen Bayern München (3:1), in Stuttgart (3:0) und Schalke 04 (3:0) lässt die Mannschaft mit Beginn der Fastenzeit biedere Hausmannskost folgen.
Seit dem Schlüsselbeinbruch von Patrick Herrmann am Karnevalssamstag beim 2:1 in Kaiserslautern, hat die Mannschaft ihre spielerische Leichtigkeit verloren. Aber selbst 63 Prozent Ballbesitz wie in Nürnberg ist eben kein Beleg für Spektakel und Effizienz vor dem Tor.
„Wir haben kaum Torchancen gehabt“, sagte Hanke. „Wir sind sehr enttäuscht. Aber viel mehr war heute nicht drin.“ Und Favre stellte nüchtern fest: „Es fehlt die Tiefe im Spiel, die Durchschlagskraft.“