Abwärtsspirale Trainerdiskussion bei Mönchengladbach „verrückt“
Mönchengladbach (dpa) - Mit erstmals drei Niederlagen in Serie, der schlechtesten Saison-Platzierung und einer weiterhin langen Verletztenliste schlittert Borussia Mönchengladbach in die größte Krise der laufenden Spielzeit.
Selbst das von Sportdirektor Max Eberl ausgerufene, bescheidene Saisonziel ist derzeit nicht gesichert. Einen einstelligen Tabellenplatz nehmen die Gladbacher als Zehnter aktuell nicht ein. Die 0:1-Niederlage in Stuttgart war die dritte Pleite nacheinander - das gab es zuletzt in der Endphase der Tätigkeit von Ex-Coach Lucien Favre im Spätsommer 2015.
„Es ist so, dass wir gerade eine sehr schwierige Phase durchlaufen, da brauchen wir nicht drumherum reden. Das ist eine Situation, die uns allen nicht schmeckt“, sagte Trainer Dieter Hecking, der zur Zeit die schwierigste Phase seiner bislang 14 Monate dauernden Amtszeit durchmacht.
Allerdings steht der Gladbacher Chefcoach nicht wirklich in der Kritik. Tony Jantschke, Borussias stellvertretender Mannschaftskapitän, kann eine Diskussion über den Trainer nicht nachvollziehen. „Das ist ja verrückt. Alle, die unsere Arbeit in Gladbach verfolgen, stellen eine solche Frage nicht“, betonte der Abwehrspieler. Gleichwohl sieht auch Jantschke die Rückkehr in den internationalen Wettbewerb gefährdet. „Darüber brauchen wir im Moment nicht zu reden. Vier Niederlagen in fünf Spielen sind eine Katastrophe. Das hatten wir uns alle ganz anders vorstellt“, meinte Jantschke.
Hecking weiß, dass man mit bis zu neun verletzten Spielern, darunter einem halben Dutzend, dass seit Wochen oder Monaten ausfällt, das Niveau eines Champion-League-Anwärters nicht halten kann. Er spricht es nicht jedes mal an, aber wenn so wichtige Profis wie Yann Sommer, Oscar Wendt und vor allem Raffael nicht zur Verfügung stehen, kann die Mannschaft das derzeit nicht kompensieren.
„Es ist die gleiche Leier wie schon in den vergangenen Wochen. Man hat gesehen, dass wir nicht die Leichtigkeit haben, die normalerweise unser Spiel auszeichnen kann. Wir haben viele technische Fehler gehabt. Damit machen wir uns viel kaputt“, sagte der Coach, dessen Verlängerung des bis zum 30. Juni 2019 laufenden Vertrages zwar noch aussteht, nach derzeitigem Stand aber wohl nicht gefährdet ist.
Nichtsdestotrotz muss der Coach möglichst schnell mit dem Team wieder auf Erfolgskurs. „Wir müssen schleunigst klären, wie wir wieder besser werden. Es ist nicht nur Kopfsache“, sagte Nationalspieler Matthias Ginter der „Fußball Bild“. Die nächste Gelegenheit bietet sich den Gladbachern am kommenden Sonntag (18.00 Uhr) gegen Borussia Dortmund. Allerdings droht da das nächste Problem: Von bislang neun Spielen gegen die derzeitigen Top-Sechs der Liga gewannen die Gladbacher nur eins, zudem gab es im Hinspiel beim 1:6 die höchste Saisonniederlage.