Gladbach-Chef Königs wird 70 - Keine Amtsmüdigkeit
Mönchengladbach (dpa) - Von Amtsmüdigkeit keine Spur: Auch mit 70 Jahren will Rolf Königs als Präsident von Borussia Mönchengladbach das Abenteuer Fußball-Bundesliga nicht missen.
„Ich bin bis 2013 gewählt, und wenn nichts dazwischen kommt, habe ich auch vor, noch länger zu bleiben“, sagte der Gladbacher Clubchef vor kurzem. Am Freitag feiert der Mönchengladbacher Geschäftsmann, der sich als Geschäftsführer einer international tätigen Unternehmensgruppe bundesweit einen Namen gemacht, seinen 70. Geburtstag.
Als anerkannte Wirtschaftsgröße erwarb sich der seit 1999 bei Borussia Mönchengladbach ehrenamtlich tätige Königs Meriten, im harten Bundesligaalltag musste er viel Lehrgeld zahlen. „Okay, es war nicht immer alles perfekt“, befand Borussias Clubchef. Zehn Trainer, vier Sportdirektoren und ein Bundesligaabstieg fielen in seine seit 2004 andauernde Amtszeit als Präsident. Er hat aber auch die Arbeit seines verstorbenen Vorgängers Adalbert Jordan fortgeführt und den Bau des neuen Stadions auf den Weg gebracht.
Viele Fans und Anhänger des Clubs waren mit der Personalpolitik des Präsidenten lange Zeit nicht einverstanden. Mit den Vorwürfen, er habe nicht für sportliche Kompetenz im Präsidium gesorgt, musste Königs lange leben. In den ehemaligen Gladbacher Trainern Rainer Bonhof und Hans Meyer hat er mittlerweile zwei Mitstreiter ins Boot genommen, die sich vor allem um die sportlichen Belange kümmern sollen.
Trotz aller Kritik hat Königs die große Machtprobe im Mai gegen Oppositionsgruppen um populäre Ex-Borussen wie Stefan Effenberg gewonnen. Mehr als 5000 Mitglieder waren zur Jahreshauptversammlung gekommen, um dem amtierenden Präsidium den Rücken zu stärken. Nur 335 Mitglieder stimmten gegen Königs und Co. Der Clubchef versteht das Votum der Mitglieder als Verpflichtung und versprach: „Wir werden uns sportlich verbessern und unsere wirtschaftliche Situation weiter ausbauen.“
Gefeiert wird am Freitag im kleinen Kreis oder eben vor großem Publikum: Am Abend steht die Bundesligapartie gegen den VfL Wolfsburg an. „Das ist für mich ein ganz normaler Arbeitstag“, sagte Königs. Klar, dass sich der Präsident einen Sieg zum Geburtstag wünscht.