Gladbach im Zickzackkurs: Mit Heimsieg EL-Chance wahren

Mönchengladbach (dpa) - In dieser Saison kommen sich die Profis von Borussia Mönchengladbach vor wie bei einer Achterbahnfahrt: Auf und nieder, immer wieder. Noch hat es das Team von Trainer Lucien Favre nicht geschafft, zwei Bundesliga-Spiele nacheinander zu gewinnen.

Nach dem 0:2 beim VfB Stuttgart will die Borussia im Heimspiel am Freitagabend gegen den zuletzt starken FC Augsburg endlich eine positive Serie starten. „Wir nehmen einen neuen Anlauf“, sagte Sportdirektor Max Eberl. „Gegen Augsburg müssen wir zeigen, dass wir wollen.“

Einfach wird das nicht. Denn die Schwaben spielen bisher eine tolle Rückrunde, gewannen zwei Drittel ihrer 27 Punkte nach der Winterpause. Das Team von Trainer Markus Weinzierl holte sich mit jedem Erfolg mehr Selbstbewusstsein und erarbeite sich im Kampf gegen den Abstieg eine gute Ausgangsbasis vor dem Bundesliga-Endspurt. Mit einem Auswärts-Dreier könnte der FCA nun sogar nach Punkten mit dem Tabellen-15. Fortuna Düsseldorf (30) gleichziehen und noch mehr Druck auf die Konkurrenz ausüben.

Gleichwohl gibt sich Weinzierl zurückhaltend. „Das Selbstvertrauen steigt zwar. Aber wir haben noch nichts erreicht“, warnte er. Kampfansagen an 1899 Hoffenheim (24 Punkte), Düsseldorf oder Werder Bremen (32) sind dem Coach nicht zu entlocken. „Wir dürfen nur auf uns schauen. Wenn wir unsere Punkte holen, haben wir alle Chancen, unsere Ziele zu erreichen.“

Der Trainer des fünftbesten Rückrundenteams hofft, dass sein Team beim Tabellensiebten vom Niederrhein an die couragierte Leistung des 2:0-Erfolgs gegen Frankfurt anknüpfen kann. Zwar fehlen Sebastian Langkamp, der wegen anhaltender Leistenbeschwerden operiert werden muss, und Ragnar Klavan (Gelbsperre) in der Innenverteidigung. Aber: „Wir werden auch in Mönchengladbach richtig gute Typen auf dem Platz haben, die alles dafür tun werden, uns weiter da unten rauszuziehen“, sagte Weinzierl.

Große Personalprobleme hat auch Favre nicht. Allerdings kommt das Spiel für Martin Stranzl nach seinem grippalen Infekt wohl ebenso zu früh wie für Havard Nordtveit. Der Norweger erlitt in Stuttgart eine Schädelprellung und einen Nasenbeinbruch. Stranzl wird erneut vertreten durch Roel Brouwers, für Nordtveit dürfte Granit Xhaka in die Borussia-Startelf rücken. Der Schweizer machte nach seiner Einwechslung beim VfB eine gute Partie.

Weil seit dem Einzug der Stuttgarter ins DFB-Pokalfinale klar ist, dass der siebte Rang voraussichtlich nicht zum Einzug in die Europa League genügt, muss ein Heimsieg her. Denn die „Fohlen“ wollen unbedingt wieder ins internationale Geschäft. Zwar kann Eberl die Pfiffe der zuletzt beim dürftigen 1:0 gegen Fürth unzufriedenen Fans nachvollziehen, hofft aber wie der Trainer auf die rückhaltlose Unterstützung gegen Augsburg im Borussia-Park. „Das Stadion ist voll, wir wollen gewinnen“, sagte Favre.

Ein Sieg wäre eine Premiere, denn von den bisher drei Bundesligaspielen gegen den FCA konnte Gladbach noch keines gewinnen.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Borussia Mönchengladbach: ter Stegen - Jantschke, Brouwers, Dominguez, Wendt (Daems) - Cigerci, Nordtveidt, Marx, Arango - Herrmann, de Jong

FC Augsburg: Manninger - Verhaegh, Callsen-Bracker, Vogt, Ostrzolek - Baier - Hahn, Moravek, Ji, Werner - Mölders

Schiedsrichter: Drees (Münster-Sarmsheim)