Gladbach nimmt Kurs auf die Champions League: 3:1 in Bern
Bern (dpa) - Borussia Mönchengladbach ist auf bestem Weg, den Millionen-Jackpot Champions League zu knacken. Mit einem 3:1 (1:0) bei Young Boys Bern verschaffte sich das Team von Trainer André Schubert eine hervorragende Ausgangslage für das Playoff-Rückspiel gegen den Schweizer Vizemeister.
Vor 30 000 Zuschauern im Stade de Suisse stellten Raffael (11. Minute), André Hahn (68.) und Alain Rochat (70./Eigentor) den verdienten Sieg des Fußball-Bundesligisten sicher, der im Fall einer Qualifikation für die Gruppenphase der europäischen Königsklasse mit Zusatzeinnahmen von mindestens 20 Millionen Euro rechnen könnte. Den Treffer für Bern erzielte Miralem Sulejmani (56.).
Der Arbeitssieg sorgte bei Torschütze Hahn für große Erleichterung. „Wir sind ein bisschen eingebrochen und waren zu passiv. Aber wir haben uns wieder rausgekämpft und am Ende verdient gewonnen“, kommentierte er mit Bezug auf die kurze Schwächephase seiner Mannschaft zu Beginn der 2. Halbzeit. Auch Trainer Schubert atmete nach dem Schlusspfiff tief durch: „Ich habe viel Positives gesehen. Insgesamt bin ich froh, dass wir nun diese gute Ausgangslage haben. Aber wir haben schon die wildesten Sachen erlebt.“
Ähnlich wie beim 3:3 beider Teams im Test vor vier Wochen, den die Gladbacher erst im Elfmeterschießen für sich entschieden hatten, erwiesen sich die Schweizer jedoch lange Zeit als unbequemer Gegner. Erschwerend kam hinzu, dass das Schubert-Team im Gegensatz zum Gegner sein erstes Saison-Pflichtspiel bestritt. Die Sorge, der ungewohnte Kunstrasen im ehemaligen Wankdorfstadion könnte ein Handicap sein, erwies sich jedoch als unbegründet.
Die Maßnahmen von Trainer Schubert, in der Abwehr auf eine Dreierkette zu setzen und die Neuzugänge Tobias Strobl und Christoph Kramer in die Startelf zu beordern, machte sich bezahlt. Zur Freude der rund 6000 mitgereisten Borussen-Fans wurde gleich die erste Chance eiskalt genutzt. Nach schöner Vorarbeit von Thorgan Hazard traf Raffael mit einem platzierten Flachschuss aus 16 Metern ins gegnerische Netz.
Diese frühe Führung spielte Gladbach in die Karten. Allerdings forcierten die Schweizer, die in der vergangenen Quali-Runde überraschend Schachtjor Donezk ausgeschaltet hatten, nun ihr Angriffsspiel und brachten die Borussen-Abwehr einige Mal ins Wanken. So vergab Guillaume Hoarau eine Minute vor dem Pausenpfiff die große Chance zum Ausgleich, als er den Ball aus neun Metern nur knapp neben das Tor setzte. Die Gäste verlegten sich aufs Kontern und waren bei einem Fernschuss von Hazard (27.) dem 2:0 nahe.
Nach Wiederanpfiff verlor der Bundesligist jedoch vorübergehend die Kontrolle über die Partie. Deshalb kam der Ausgleich von Sulejmani, der nach Zuspiel von Scott Suter aus fünf Metern traf, wenig überraschend. Doch ein schneller Doppelschlag sorgte für die Entscheidung zugunsten der Gladbacher. Nur eine Minute nach seiner Einwechslung traf Hahn aus abseitsverdächtiger Position. Das Eigentor von Rochat nach Schuss von Raffael beseitigte alle Restzweifel. Ohne großen Aufwand brachten die Borusisa die Führung über die Zeit.