Gladbach öffnet das Tor zur Millionen-Einnahme
Beim 7:0 gegen Sarajevo feiert die Borussia ihre Möglichkeiten — und den Torjäger Hrgota.
Mönchengladbach. Er ist einer der Letzten, als er aus dem Mannschaftsbus vor dem Borussia-Park steigt. Christoph Kramer schaut kurz nach rechts, dann ein Blick nach links. Mit festen Schritten macht er sich auf den Weg in die Kabine.Um 18.59 Uhr ist der Weltmeister zurück in Gladbachs Stammformation. Mit dem Auftrag, den letzten Schritt auf der Mission Europa League anzugehen.
Gut dreieinhalb Stunden später ist es gewiss. Gladbach kehrt auf Europas Fußballbühne zurück. 7:0 (3:0) siegte die Mannschaft von Trainer Lucien Favre am Donnerstagabend gegen überforderte Profis vom FK Sarajevo durch Tore von André Hahn (20.), Granit Xhaka (24.), Branimir Hrgota (33., 67., 82.) und Thorgan Hazard (74., Foulelfmeter, 90.).
Es ist der höchste Europacup-Sieg seit 1973. Und es ist Gladbachs 138. Spiel im Europapokal — ein wichtiges. Weil es sechs bis acht Millionen für das Erreichen der Gruppenphase in die Kasse spült. Für Kramer ist es sein erstes auf europäischer Bühne. Premieren — das kennt er. Im Mai war es sein erstes Länderspiel, wenig später seine erste WM und zur Krönung sein erster WM-Titel.
Gegen Sarajevo spielte er bis zur Auswechslung in der 55. Minute von Beginn an, weil Havard Nordtveit wegen einer Fußprellung passen musste. Mit seiner Hereingabe nach 13 Minuten setzte er das Signal zur Offensive. 20 Minuten später war das Spiel entschieden — mit Hahns Verlegenheitsschuss, der ins lange Eck trudelte, mit Xhakas Gewaltschuss aus 28 Metern unter die Latte und einem Bilderbuch-Konter über Xhaka, Raffael und Johnson, den Hrgota zum 3:0 veredelte. Hrgota war es auch, der später noch zwei Treffer nachlegte — und seine herausragende Form nachwies.
Am Freitag steigt die vierköpfige Delegation der Gladbacher — auch mit Sportdirektor Max Eberl, der am Donnerstag wegen einer Grippe fehlte — in Düsseldorf in den Flieger nach Monaco. Um 13 Uhr werden dort die Gruppen der Europa League ausgelost. Mit Mönchengladbach und Kalibern wie SSC Neapel, Besiktas Istanbul, Celtic Glasgow, Standard Lüttich oder dem PSV Eindhoven.