Gladbach rettet einen Punkt: 1:1 in Bremen
Bremen (dpa) - Borussia Mönchengladbach schöpft im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga wieder Hoffnung. Durch ein Tor von Abwehrspieler Dante in der Nachspielzeit erkämpfte der Tabellenletzte im Kellerduell bei Werder Bremen ein 1:1 (0:1).
Vor 40 500 Zuschauern im Weserstadion war Werder durch Sandro Wagner (39.) in Führung gegangen. Durch das Remis verpassten die Hanseaten die Chance, sich weiter vom Tabellenende abzusetzen. Gladbach liegt noch immer fünf Zähler von einem Nichtabstiegsplatz entfernt.
„Die Mannschaft hat Charakter gezeigt. Wir haben immer daran geglaubt, dass wir ein Unentschieden erreichen können“, erklärte Gladbach-Coach Lucien Favre. Auch Abwehrspieler Martin Stranzl war mit dem Punktgewinn zufrieden: „Man hat sich nie aufgegeben. Bremen hat seine Chancen nicht genutzt.“
„In einigen Spielen haben wir ein spätes Tor gemacht, heute war es umgekehrt. Vielleicht haben wir am Ende ein bisschen die Nerven verloren und dumme Fehler gemacht. Zuvor hätten wir aber längst das 2:0 machen müssen“, haderte Werders Sportchef Klaus Allofs mit seinen Angreifern, die allzu leichtfertig mit ihren Möglichkeiten umgegangen waren. In der 89. Minute vergab der eingewechselte Marko Arnautovic das sicher scheinende 2:0.
Werder zeigte nach dem Auswärtssieg in Freiburg erneut eine engagierte Leistung und wirkte auch spielerisch verbessert. Mit dem jungen Florian Trinks im zentralen Mittelfeld, der zum dritten Mal in Folge in der Startelf stand, drückten die Gastgeber von Beginn an. Der 20 Jahre alte Profi indes nahm am Spiel nur wenig teil, leistete sich einige unnötige Ballverluste und wurde nach einer Stunde ausgewechselt. Angetrieben wurde das Spiel in erster Linie von Philipp Bargfrede.
Der defensive Mittelfeldspieler glänzte mit viel Einsatz und besaß zudem zwei der besten von mehreren Werder-Chancen. Beide Male (17., 33.) parierte Logan Bailly prächtig - wie der Torwart ohnehin der beste Mönchengladbacher war und auch schon gegen Wagner (3.) toll reagiert hatte.
Bei Wagners 1:0 war er indes machtlos. Nach einer herrlichen Flanke von Pizarro drückte der lange kritisierte Stürmer den Ball per Kopf gegen die Laufrichtung des Keepers ins Netz. Dass die Vorlage von Pizarro kam, war kein Zufall. Der peruanische Stürmer bot eine Klasse-Vorstellung und lieferte sich vor allem packende Zweikämpfe mit Dante, dem besten Borussen-Verteidiger.
Zunächst auf der Bank blieb wieder einmal der ehemalige Gladbacher Marko Marin. Vermisst wurde der Dribbelkönig indes nicht, denn der für ihn im linken Mittelfeld spielende Tim Borowski zeigte sich defensivstark und hatte bei einem Knaller unter die Latte (44.) viel Pech. Später durfte sich Marin als Spielmacher versuchen, übertrieb aber das Einzelspiel.
Die Gladbacher agierten in Bremen lange zu zaghaft und drängten erst in der Schlussphase auf den Ausgleich. Vermisst wurde im Sturm Igor de Camargo, der verletzt passen musste. Der für ihn eingesetzte Mohamadou Idrissou konnte sich nur ganz selten durchsetzen, so dass die Gladbacher bis zur 61. Minute nicht den Hauch einer Torchance besaßen, ehe Roman Neustädter fast unbedrängt über das Tor schoss.