Kaderplanung der Borussia Gladbachs Sportdirektor Virkus: „Von dieser Vorstellung müssen wir uns verabschieden“
Vor der letzten Übungseinheit im Trainingslager von Borussia Mönchengladbach nimmt sich Sportdirektor Roland Virkus die Zeit für ein Gespräch - über den Kader, mögliche Abgänge und die Ziele.
Vor der letzten Übungseinheit im diesjährigen Sommer-Trainingslager der Borussia am Tegernsee nahm sich Sportdirektor Roland Virkus die Zeit, um ein paar Fragen zu beantworten. Der 55-Jährige über...
...die Woche in Rottach-Egern: Wir haben wie gewohnt hervorragende Bedingungen vorgefunden. Es wurde hart gearbeitet, um die Grundlagen für die bevorstehende Saison zu legen. Die Stimmung bei den Spielern ist gut, die Jungs geben Gas. Ob das jetzt nur am neuen Trainer liegt, mag ich nicht beurteilen.
...den Kader bis zum ersten Bundesliga-Spiel in vier Wochen: Jeder Trainer wünscht sich natürlich, einen Kader vor dem ersten Spieltag zusammen zu haben. Von dieser Vorstellung müssen wir uns allerdings verabschieden. Von daher freuen wir uns natürlich, dass unser wichtiger Zugang Ko Itakura rechtzeitig vor dem Trainingslager verpflichtet werden konnte. Das ist für die Struktur der Übungseinheiten sehr wichtig gewesen.
...die Verletzten oder erkrankten Akteure: Jordan-Louis Beyer werden wir für heute aus dem Training nehmen und ihn auch im morgigen Testspiel gegen 1860 München ob einer leichten Muskelverletzung vorsichtshalber nicht einsetzen. Die Knieprellung bei Manu Koné wird von Tag zu Tag besser, sein Knie reagiert auf Belastungen bereits nicht mehr. Luca Netz wird heute und morgen jeweils nochmal auf Corona getestet. Wir hoffen, ihn morgen mit nach Hause nehmen zu können. Sollte er weiter positiv sein, müssen wir mit dem Hotel nach einer Lösung suchen. Wenn er und Ramy Bensebaini negativ sind, müssen wir sie möglichst schnell auf das Niveau der anderen bekommen.
...die Abkehr vom angekündigten großen Umbruch: Ich habe nie von einem Riesen-Umbruch gesprochen, nur von einem Umbruch. Der ist uns gelungen, wir haben zwei Zugänge und einen neuen Trainer verpflichtet. So etwas ist für die Hygiene in einem Kader von Zeit zu Zeit immer mal wichtig.
...mögliche Abgänge bis zum Ende der Transferperiode am 1. September: Da schauen wir einfach mal. Grundsätzlich müssen wir keinen Spieler abgeben und wir wollen auch keinen Spieler abgeben. Seit Mittwoch sind nun bis auf Ramy Bensebaini alle Nationalspieler wieder bei uns und wir haben erste Möglichkeiten gehabt, wieder mit ihnen zu sprechen. Es waren gute Gespräche in einer guten Atmosphäre. Die Spieler kennen unsere Vorstellungen. Wenn es in nächster Zeit etwas zu verkünden gibt, dann werden wir es verkünden. Klar ist aber, dass es bei möglichen Transfers immer eine Lösung geben muss, die beide Seiten zufriedenstellt.
...die Zielsetzung für die bevorstehende Saison: Wer in den beiden vergangenen Spielzeiten die Plätze acht und zehn belegt hat, der kann keine großen Töne spucken. Es geht in erster Linie darum, sich auf das Tagesgeschäft zu konzentrieren. Das ist einfach, guten Fußball zu spielen und daran arbeiten die Jungs bisher sehr gut.
...die Zeit der WM-Pause im Spätherbst: Für die Nationalspieler ist das kein Problem, für alle anderen eine schwierige Situation. Es gilt für uns, sie einen Monat lang auf Temperatur zu halten, denn nach der WM folgt dann ja auch noch eine Winterpause. Es wird nicht einfach, aber machbar. Wahrscheinlich werden wir vor dem Neustart ein Trainingslager organisieren.
...den Fast-Abstieg der U23 aus der Regionalliga West: Die vierte Liga ist als Wettbewerb ein sehr gutes Niveau, um unsere Talente an den Profi-Kader heranzuführen. Von daher war der Klassenerhalt sehr wichtig. Wir hatten eine recht junge Mannschaft, die keine stabile Achse gefunden hat. Hinzu kamen Probleme wie Corona und ein fehlender Torjäger. Die Mischung im Kader war nicht ideal, das müssen wir zugeben. Das haben wir verändert und zudem mit Eugen Polanski sowie Frank Geideck auch ein neues Trainer-Team installiert. Für die neue Saison sehen wir uns bei der U23 insgesamt besser aufgestellt.