Gladbach wie im Rausch
Borussia ist nach dem 4:1 gegen Wolfsburg Tabellenführer der Bundesliga.
Mönchengladbach. Nach 67 Minuten gab es kein Halten mehr im Borussia-Park: „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hej, hej“ und „Oh, wie ist das schön“ skandierten die Fans von Borussia Mönchengladbach nach dem vierten Treffer ihrer Lieblinge. In beeindruckender Manier hat die Borussia die Spitze der Fußball-Bundesliga erklommen, zumindest für einen Tag. Mit 4:1 (3:1) besiegte das Team von Trainer Lucien Favre den VfL Wolfsburg — ein perfektes Geburtstagsgeschenk für Gladbachs Präsident Rolf Königs zum 70. Geburtstag. Vor 43 224 Zuschauern hatten zweimal Marco Reus (15., 67.), Filip Daems per Foulelfmeter (32.) und Raul Bobadilla (44.) getroffen. Wolfsburg war durch Hasebe in Führung gegangen (12.)
Favre hatte Raul Bobadilla nach dessen schwacher Leistung gegen den VfB Stuttgart eine zweite Chance gegeben. Eine goldrichtige Entscheidung, wie sich herausstellte.
In Führung ging zunächst Wolfsburg: Bei einem Angriff über Patrick Helmes und Christian Träsch wirkte die Gladbacher Abwehr unaufgeräumt. Hasebes Schuss aus 14 Metern konnte Torhüter Marc-André ter Stegen nicht parieren (12.). Die Gladbacher beeindruckte dies wenig.
Favre hatte die rechte Abwehrseite der Wolfsburger als Schwachstelle ausgemacht. Daher hatte er Marco Reus überraschend im linken Mittelfeld spielen lassen.
Mit Erfolg: Zunächst traf er zum 1:1 nach Vorlage von Bobadilla (15.), der von einem Ausrutscher von Wolfsburgs Simon Kjaer profitiert hatte. Nach 31 Minuten holte Reus wie schon gegen Stuttgart einen Elfmeter heraus. „Mr. 100 Prozent“ Filip Daems verwandelte und schraubte seine Bilanz auf neun verwandelten Elfmetern bei neun Versuchen. Kurz vor der Pause besorgte Raul Bobadilla per Kopf nach einer Ecke sogar das 3:1.
Eine Führung, die völlig in Ordnung ging und die die Gladbacher im zweiten Abschnitt souverän nach Hause brachten.
Nach dem 4:1 durch Marco Reus nach perfekter Flanke von Juan Arango war das Spiel endgültig gelaufen (67.) — die Party konnte beginnen. Trainer Fravre sagte selbstbewusst: „Für uns war es vielleicht gut, das 0:1 zu bekommen. Danach haben wir ein tolles Spiel gemacht.“