Borussia Mönchengladbach Gladbacher Talfahrt geht weiter — 1:4 in Dortmund
Die Mannschaft von Andre Schubert bleibt in der Bundesliga zum achten Mal in Folge ohne Sieg. Für den Trainer könnte es allmählich eng werden.
Dortmund. Nach sieben Spielen ohne Sieg gibt es für eine verunsicherte Mannschaft in der Fußball-Bundesliga leichtere Auswärtsspiele als in Dortmund. Doch angesichts des Negativ-Laufs, den Borussia Mönchengladbach in den vergangenen Wochen hinter sich hat, ist derzeit jedes Spiel und jeder Gegner schwer. Leichtigkeit ist ein Fremdwort in diesen Tagen bei Lars Stindl und Kollegen. Selbstvertrauen kommt eben nicht ohne Erfolgserlebnisse. Am Samstagnachmittag setzte sich die Ergebnis-Talfahrt mit einem 1:4 (1:2) beim BVB fort.
Dabei begann der 14. Spieltag für die Mannschaft von Trainer Andre Schubert optimal. Mit dem ersten Angriff gingen die Gäste vor 81 360 Zuschauern in Führung. Marc Bartra köpfte einen Ball aus dem Dortmunder Abwehrzentrum vor die Füße von Raffael. Der ließ sich nicht zweimal bitten und traf in der sechsten Minute zum 1:0 — begünstigt durch eine Nachlässigkeit in der Dortmunder Abwehrzentrale.
59 Sekunden währte die Freude der Elf vom Niederrhein. Dann sorgte Pierre-Emerick Aubameyang mit seinem 14. Saisontreffer für den Ausgleich. Nach einem Eckball kassierten die Gladbacher nur weitere sieben Minuten später das 1:2, als Lukasz Piszczek per Kopf zur Stelle war. Beide Gegentore waren sinnbildlich für das aktuelle Befinden der Schubert-Elf. Ein 1:0 gibt wenig Sicherheit, in der Defensive führen Stellungsfehler und Unkonzentriertheiten zu Treffern des Gegners.
Schubert feuerte sein Team immer wieder mit Applaus von der Seitenlinie aus an. Und das erhöhte die Risikobereitschaft. Zunächst hätte Sokratis mit einer verunglückten Rettungsaktion beinahe für das 2:2 gesorgt (54.), Sekunden darauf köpfte Andreas Christensen einen Tick zu hoch. Die Gäste waren in dieser Phase mindestens ebenbürtig und agierten mutiger als in den ersten 45 Minuten.
Doch die inviduelle Klasse der besten Offensive der Liga nahm dem Tabellen-13. nach 64 Minuten den aufkommenden Wind aus den Segeln. Ousmane Dembélé profitierte beim 3:1 von einer tollen Vorarbeit des starken Marco Reus. Auch beim 4:1 (68.), dem 15. Saisontor von Aubameyang, war Reus der glänzende Wegbereiter. Die Gegenwehr der Gladbacher war zu diesem Zeitpunkt bereits gebrochen. Wieder einmal war es keine enttäuschende Vorstellung der „Fohlen". Doch wieder einmal standen sie am Ende mit leeren Händen und traurigen Gesichtern da.
Eine Trainerdiskussion in Mönchengladbach wird wohl nun unumgänglich sein — auch wenn Sportdirektor Max Eberl davon bislang nichts wissen wollte. Die Mechanismen im Fußball-Geschäft sind eben immer gleich. Nächste Woche kommt Mainz in den Borussia-Park. Spätestens dann benötigen Gladbach und vor allem Schubert einen Erfolg. Der letzte Dreier in der Liga datiert vom 24. September. Damals gab es ein 2:0 gegen Ingolstadt. Die Älteren in Mönchengladbach werden sich erinnern.