Borussia Mönchengladbach Gladbachs 18. Däne: Andreas Poulsen soll Wendt ersetzen

Der junge Linksverteidiger Andreas Poulsen stand lange auf dem Zettel von Max Eberl. Mit dem jungen Dänen hat man in Gladbach viel vor, dafür griff der Manager tief in die Schatulle.

Neuzugang Andreas Poulsen.

Foto: Roland Weihrauch

Rottach-Egern. Rund 1000 der insgesamt 7000 Zuschauer beim Blitz-Turnier im Bochumer Ruhrstadion an der Castroper Straße feuerten am Sonntag die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach an. Für Andreas Poulsen war es der Beweis, dass er nun in einer anderen Fußball-Welt angekommen ist. "Borussia ist wirklich ein großer Verein. Ich bin sehr glücklich, dass ich jetzt ein Teil davon sein darf", sagte Poulsen am Montag im Trainingslager am Tegernsee.

Der Däne wirkte beim Medientermin trotz seiner erst 18 Jahre wenig scheu. Das mag sicher allgemein mit der offenen Art der Skandinavier zu tun haben, im speziellen aber auch mit Poulsens Selbstständigkeit. "Ich bin ja schon mit 14 Jahren von zu Hause ausgezogen, habe mir ein kleines Apartement gemietet und mich so auf eigene Beine gestellt." Auch jetzt ist die Familie im beschaulichen Ikast geblieben, für seine erste Station im Ausland scheint Poulsen dennoch gut gerüstet.

Bereits vor einem Jahr habe er Gedanken an einen Wechsel zur Borussia gehegt, vor wenigen Wochen wurde der Transfer finalisiert. "Max Eberl hat lange mit mir gesprochen und es hat sich sehr gut angehört, dass junge Spieler in Mönchengladbach ihre Chance erhalten. Natürlich möchte auch ich zum Einsatz kommen, muss dafür aber sicher noch einiges lernen. So ist das Training viel intensiver und in einem höheren Tempo als in Dänemark", sagte Poulsen.

Für die bei einem 18-Jährigen nicht gerade geringe Ablösesumme von 4,5 Millionen Euro holte Gladbach den Linksverteidiger vom FC Midtjylland und stattete ihn gleich mit einem Vertrag bis 2023 aus. "Andreas ist ein hochtalentierter Linksfuß, schnell und mit gutem Offensivdrang ausgestattet", sagte Sportdirektor Max Eberl. Bereits mit 17 Jahren gab Andreas Poulsen am 1. Dezember 2016 im Auswärtsspiel bei Silkeborg IF sein Debüt in der ersten dänischen Liga. Beim FC Midtjylland hat er seit 2011 alle Jugend-Teams durchlaufen, im vergangenen Mai wurde er mit dem Verein aus Herning Meister.

Bei der "Fohlenelf" soll er nach einem Lehrjahr vielleicht schon ab der Saison 2019/20 die Nachfolge von Oscar Wendt antreten. Der Schwede könnte mit Ende seines Vertrages in die Heimat zurückkehren. Poulsen ist in Borussias Historie der 18. Däne und er weiß um diese Beziehung. "Ich habe mich über die Geschichte informiert und hoffe, einer der besseren Dänen zu werden."

In Sachen Einwürfen könnte er sogar einer der besten der Welt werden. Mit Thomas Gronnemark - der mit einem Einwurf über 51,33m den Weltrekord hält - hat er diese spezielle Art einer Standard-Situation seit 2016 geübt und in diesen zwei Jahren seine Weite von 24,25m auf 37,90m gesteigert. "Bei der WM war zu sehen, dass lange Einwürfe eine Waffe sein können", meint Gladbachs Co-Trainer Dirk Bremser. Die Verpflichtung von Andreas Poulsen hat also Hand und Fuß.