Handball/Borussia: Lobberich schockt Gladbach

Mit 27:25 besiegt der Aufsteiger die Borussia knapp.

Mönchengladbach. Nach 45 Minuten ballte Christopher Liedtke die Fäuste. Ganz still und heimlich während einer Verletzungsunterbrechung beim 19:21 für Borussia Mönchengladbach. Der Rückraumspieler der Lobbericher ahnte, dass die Sensation möglich war. Am Ende sorgte er selbst mit den entscheidenden Toren für den ersten Paukenschlag in der Handball-Oberliga. Als Aufsteiger zwang der TV Lobberich den Vorjahresdritten aus Mönchengladbach 27:25 (11:16) in die Knie.

Vor der Pause dominierten die Gäste. Schnell, variabel und konsequent im Abschluss schossen sie sich ihren überaus verdienten 16:11-Vorsprung heraus. Kaum ein Zuschauer glaubte zu diesem Zeitpunkt noch daran, dass sich dieses Bild ändern könnte. Doch dann änderte Lobberichs Trainer Jurek Tomasik seine defensive Taktik.

Mit der 6:0-Abwehr stellte er die Weichen neu. Nicht, dass diese Abwehrformation völlig neu wäre. Nein, diese Art der Defensivarbeit hatte dem Verein schon den Weg zum Aufstieg geebnet. Die 6:0-Formation hat mit den Neuzugängen Christopher Liedtke und Stefan Pietralla zwar noch einmal deutlich an Qualität gewonnen, das wirklich Überraschende allerdings war, dass Borussia Mönchengladbach keine Antwort darauf fand.

Gladbachs Würfe kamen aus der Mitte und wurden vom immer sicher werdende Bastian Nagel pariert. Der Vorsprung der Gäste schmolz zunehmend, bis Christopher Liedtke zum 21:21 und acht Minuten vor Schluss zum 22:21 traf. Damit war der Weg frei. Mit unglaublichem Willen und großer Begeisterung rang der TV Lobberich die Mönchengladbacher in den letzten Minuten der Partie nieder.

„Das war ein sehr gutes Spiel von allen. Wir haben nur 25 Gegentore kassiert“, sagte Lobberichs Trainer Jurek Tomasik. Sein Gegenüber Zoran Cutura wollte seinen Spielern keinen Vorwurf machen. „Die Einstellung war gut. Wir sind gut ins Spiel gekommen. Wir haben gekämpft, aber wir haben nicht gut gespielt“, sagte er.