Hanke trifft auf seine Freunde
Gladbachs Stürmer will gegen seinen Ex-Klub Hannover endlich sein erstes Tor erzielen.
Mönchengladbach. Für Mike Hanke ist die Begegnung von Borussia Mönchengladbach mit Hannover 96 kein Spiel wie jedes andere in der Fußball-Bundesliga. Schließlich stand der 27-Jährige bei den Niedersachsen dreieinhalb Jahre auf der Gehaltsliste, ehe er in der Winterpause 2010/2011 zu den Fohlen wechselte.
„Das ist eine besondere Partie für mich, ich habe in Hannover noch sehr viele Freunde“, sagt der Stürmer. Beim Duell gegen 96 im Borussia-Park im Dezember 2010 stand Hanke noch auf der anderen Seite, trug ein Treffer zum 2:1-Erfolg der Hannoveraner bei. „Daran kann ich mich noch genau erinnern. Ich habe damals ein gutes Spiel gemacht und getroffen. Es war auch entscheidend dafür, dass Michael Frontzeck mich haben wollte“, so Hanke.
Der Stürmer hofft, diesmal für Gladbach zu treffen. Es wäre neben einer Art Wiedergutmachung auch das Ende einer langen Durststrecke. Denn Hanke hat Ladehemmung, konnte, obwohl er in allen Pflichtspielen in dieser Saison mitwirkte, noch keinen Treffer verbuchen. Unbefriedigend für einen Stürmer, der im System von Trainer Lucien Favre mehr als Bindeglied zwischen Mittelfeld und Offensive zur Geltung kommt.
Die ständigen Fragen zur Torpremiere nerven Hanke allmählich. „Natürlich ist es für mich enttäuschend, wenn ich aus dem Spiel herausgehe und kein Tor erzielt habe. Das geht jeden Stürmer so. Langsam wünsche ich mir mal einen Treffer.“ Er setzte sich aber nicht unnötig unter Druck, der Erfolg der Mannschaft stehe im Vordergrund. Vor Hannover, neben Borussia zweiter Bayern-Bezwinger, hat Hanke seine Team-Kollegen bereits wiederholt gewarnt. „Das wird auf jeden Fall ein heißer Tanz. Hannover ist sehr gut drauf — trotz der Pokalpleite gegen Mainz. Hannover ist eine Kontermannschaft, die sehr schnelle Stürmer hat.“
Für Coach Lucien Favre ist entscheidend, dass seine Elf die Fehlpass-Quote senkt: „Bei Balleroberung ist Hannover brutal gefährlich, es geht sehr schnell nach vorne. Das ist eine große Qualität von ihnen.“ Das Pokalspiel von 96 gegen Mainz (0:1 n.V.) hat sich der Schweizer „natürlich angesehen“. Was Favre dabei gesehen hat, erinnerte ihn stark an die vergangenen Auftritte seines Teams.
„Hannover hatte viel mehr Torchancen als Mainz, hat die Möglichkeiten aber nicht verwertet. Das hat den Unterschied gemacht.“ Der Trainer warnt davor, bei 96 nur die starken Offensivspieler wie Mohammed Abdellaoue, Didier Ya Konan oder Jan Schlaudraff im Blick zu haben. „Hannover hat durch Konstantin Rausch und Christian Pander auf den Außenbahnen große Qualität. Auch die Abwehr ist stark besetzt.“
Das Team von Trainer Mirko Slomka habe in Bayern München, Werder Bremen und Borussia Dortmund drei Klubs aus den derzeitigen Top sechs der Bundesliga geschlagen.