Hexenschuss stoppt Bailly
Die Nummer eins der Borussia ist beim 3:1-Sieg in Aue nur Zuschauer. Heimeroth vertritt ihn fehlerfrei.
Aue. Eine halbe Stunde vor dem Anpfiff des Pokal-Duells mit Zweitliga-Aufsteiger Erzgebirge Aue, das Bundesligist Borussia Mönchengladbach letztlich mit 3:1 gewann, blickt Logan Bailly traurig auf das Spielfeld. Die Nummer eins im Borussen-Tor lässt sich aus Kopfhörern mit Musik berieseln, während er regungslos auf der Tribüne des Erzgebirgsstadions sitzt.
Auf die Rufe der VfL-Fans um ihn herum reagiert der Belgier zunächst nicht, als der Trubel aber zu groß wird, flüchtet Bailly auf die Tartan-Bahn und schaut seinen Kollegen beim Aufwärmen zu.
Dass er Schmerzen hat, ist dem 24-Jährigen anzusehen. Doch was war geschehen? "Ich habe mir am Samstag beim Abschluss-Training eine Rückenverletzung zugezogen. Das ist eine blöde Geschichte, dabei wollte ich unbedingt gegen Aue dabei sein. Aber die Schmerzen lassen einen Einsatz nicht zu", erklärt Bailly später im Gespräch mit der WZ, warum er überraschend Christofer Heimeroth den Vortritt überlassen musste.
Cheftrainer Michael Frontzeck sagte: "Logan hat einen Hexenschuss, das konnten wir bis zum Anpfiff nicht reparieren." Was zur Folge hatte, dass Marc-André ter Stegen noch kurzfristig von Gladbach ins Erzgebirge gebracht wurde - schließlich brauchten die Fohlen einen neuen Ersatztorhüter.
Bereits im Vorjahr hatte Bailly zum Saison-Auftakt wegen eines Mittelfußbruches im DFB-Pokal gefehlt. Diesmal will Bailly aber nicht noch mal den Bundesliga-Start verpassen. "Ich werde alles dafür tun, um gegen Nürnberg zu spielen." Heimeroth indes machte seine Sache gegen Aue abgeklärt, spielte fehlerlos und war beim zwischenzeitlichen Ausgleich machtlos.
"Ich bereite mich im Training so vor, dass ich in so einem Fall meine Leistung abrufen kann", so der 29-Jährige. Eine Diskussion darüber, ob Heimeroth nun Chancen hätte, Bailly als Nummer eins abzulösen, wird es laut Frontzeck nicht geben: "Das ist kein Thema. Ich weiß, was ich an Christofer Heimeroth habe und dass ich ihn jederzeit bringen kann."