Bundesliga Ist das 1:0 gegen Dortmund der Beginn von Adi Hütters Erfolgsfußball in Gladbach?
Mönchengladbach · Adi Hütter zeigt im Duell mit dem BVB Mut, in dem er auf mehreren Positionen tauscht und wird belohnt. Ist dieser Sieg im Borussen-Duell der Beginn von Adi Hütters Erfolgsfußball?
Borussia Mönchengladbach siegt im Borussen-Duell mit 1:0 und schiebt sich in der Tabelle nach oben. Durch mutige taktische Veränderung von Chefcoach Adi Hütter spielt Gladbach phasenweise begeisternden Fußball. Die 25.000 Fans im Borussia Park zahlen es mit lautstarken Anfeuerungsrufen über 90 Minuten zurück. Auch wenn Ex-Trainer Marco Rose auf Superstar Erling Haaland und Kapitän Marco Reus verzichten musste, war das Spiel von Gladbach über weite Strecken einfach zu gut für den BVB.
Frühes Angriffspressing bringt den Erfolg: Am ersten Spieltag gegen den FC Bayern bekamen die Fans einen Vorgeschmack auf Adi Hütters Pressing, das er in Frankfurt perfektioniert hatte und mit dem er die Eintracht beinahe in die Champions League geführt hätte. Dieses Pressing funktionierte am Samstagabend schon deutlich besser als in den letzten Spielen. Durch das frühe Anlaufen und „Stressen“ von Hofmann, Stindl und Netz konnte der BVB nicht wie gewohnt über die spielstarken Aufbauspieler Hummels und Akanji das Spiel kontrollieren und die langen Bälle kamen über 90 Minute fast nie an den Mann. Im Mittelfeld fand der BVB keine Lösungen gegen die sicher stehenden Zakaria und Neuzugang Koné. Letzterer stand zum ersten Mal in der Startelf und zeigte ein starkes Spiel. Er hat das System von Adi Hütter sofort verstanden, war überall auf dem Feld und ging in jeden Zweikampf. Durch sein Tempo im Spiel nach vorne konnte er mehrere gefährliche Angriffe mit einleiten. Seine gelbe Karte durch eine Schwalbe war sicher ein bisschen übermotiviert, aber an ihm werden die Borussen Fans in den nächsten Wochen noch viel Freude haben, wenn er weiter so agiert wie gegen Dortmund. Er suchte viele Eins gegen Eins-Duelle und nahm auch einige Schüsse.
Wie schon gegen Bielefeld spielten Luca Netz und Joe Scally auf der rechten und linken Flügelposition. Beide konnten gegen Dortmund überzeugen und hatten viele gelungene Aktionen. Hier zeigte sich Adi Hütters Mut am meisten. Er vertraute den jungen Spielern und das zahlte sich am Ende aus. Mit Routinier Tony Jantschke hat Hütter einige Fans und vielleicht auch Marco Rose überrascht, da Jordan Beyer in den letzten Wochen eigentlich gesetzt war. Jantschke ließ in der Dreierkette keine Aktionen der schnellen Bellingham, Marlen und später Hazard zu.
Alles in allem war es für Gladbach ein gelungener Abend. Die Fans konzentrierten sich über weite Strecken auf die Anfeuerung der Mannschaft und weniger auf die Rückkehr von Marco Rose und die Mannschaft zahlt es mit drei Punkten zurück. Auch im dritten Heimspiel bleibt die Fohlenelf ungeschlagen. Vielleicht ist dieser Sieg gegen Dortmund in einem knappen, spannenden Spiel der Startschuss für eine Siegesserie und den erfolgreichen Fußball von Adi Hütter. Mit dem VFL Wolfsburg steht am Samstag der nächste schwere Gegner auf dem Programm. Mit dem Mut und der geschlossenen Mannschaftsleistung kann Borussia auch in der Autostadt gewinnen.