Jubel auf und neben dem Platz

Bei Zweitligist Borussia Mönchengladbach hat sich eine Stammformation gefunden.

Mönchengladbach. Bei jedem Tor, das Borussia Mönchengladbach in der zweiten Fußball-Bundesliga schießt, jubeln nicht nur die, die auf dem Feld stehen, sondern stets auch die Reservespieler. "So in der Art und Weise habe ich das noch nicht erlebt", staunt Sportdirektor Christian Ziege. Und der seit Saisonbeginn verletzte Sebastian Schachten ergänzt: "Anderswo wird von Teamgeist geredet. Bei uns ist er wirklich existent."

In der Tat ist es berwundernswert, wie die Spieler aus der zweiten und dritten Reihe ihr Schicksal tragen: Kasper Bögelund oder Eugen Polanski etwa, vor der Saison gefühlte Stammspieler, standen erst drei- bzw. einmal in der Startaufstellung, und auch der mit großen Erwartungen nach Mönchengladbach gewechselte Flügelflitzer Sharbel Touma muss sich augenblicklich mit dem Trainerlob begnügen, "ganz nah dran" zu sein. Von Moses Lamidi, in der Vorbereitung noch in aller Munde, spricht nach den starken Auftritten von Fließband-Flanker Marcel Ndjeng kaum jemand.

Auch wenn Luhukay sagt: "Der Konkurrenzkampf ist in vollem Gange", beschränkt sich die personelle Rotation seit einigen Spielen allein auf die Frage, ob Johannes van den Bergh oder Marko Marin im linken Mittelfeld aufläuft. Der Wechsel in der Innenverteidigung von Steve Gohouri hin zu Filip Daems war weniger einer taktischen Idee als vielmehr einer Undiszipliniertheit des Ivorers geschuldet. Das alles beweist: Der Trainer hat nicht nur sein Gerüst (Heimeroth - Brouwers - Paauwe - Rösler - Neuville) gefunden, sondern gleich eine komplette Stammelf, die aus neun Ligaspielen 25 Punkte sammelte - und darüber hinaus bislang von Sperren oder Verletzungen verschont blieb. "Was gut ist, muss man nicht ändern", sagt Luhukay - und hat damit wohl recht.