Keine Mehrheiten im Fanprojekt
Die Anhänger wollen keine Revolution.
Mönchengladbach. Als „emotional, aber auch kritisch und kontrovers“ bezeichnet der Sprecher des Gladbacher Fanprojekts Matthias Neumann die Diskussion bei der Jahreshauptversammlung des 4500 Mitglieder starken Vereins, die thematisch vom drohenden Abstieg des VfL geprägt war.
In einer offiziellen Erklärung der Interessenvertretung der Borussia-Treuen, die vom Fußball-Bundesligisten auch finanziell unterstützt wird, heißt es: „In der Diskussion rund um die Satzungsänderungsanträge bei der Borussia wurde deutlich, dass keine der beiden Positionen, weder die der Initiative Borussia noch die der Mitgliederoffensive, eine klare Mehrheit hat. Von der im Fanprojekt organisierten Fan-Szene ist die totale Revolution unerwünscht.“
Der Name Stefan Effenberg, der für die Initiative als Zugpferd ins Rennen geht und beim VfL den Posten des Sportdirektors und Vorsitzenden der Geschäftsführung anstrebt, war kein großes Thema bei der Versammlung. Die Meinungen seien im Fall Effenberg „sehr gespalten“, sagt Neumann. „Es muss sich im Verein etwas ändern, auch was die handelnden Personen angeht.“ Vor allem auf Präsident Rolf Königs fokussiere sich die Kritik. „Wir fordern, dass sich die Verantwortlichen kritisch hinterfragen, warum es seit Jahren eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit gibt.“
Beim Einzug 2004 ins neue Stadion sei von Europa geredet worden. „Da klafft eine Lücke zwischen Realität und Prognose.“ Es sei aber die Meinung der Fans, dass Borussia in der aktuellen Struktur in der Lage sei, sich selbst personell zu verändern. Es dürfe keinen Verkauf von Anteilen oder Rechten geben, man wolle auch keine Sponsoren im Aufsichtsrat.
Neumann: „Wir haben keine Vorgaben zur Abstimmung bei der Mitgliederversammlung des VfL im Mai gemacht. Wir sind ein demokratischer Verein.“ AM