Köln gegen Gladbach - Treffen der Super-Stürmer
Marco Reus, Lukas Podolski, Patrick Herrmann — die Liste der Spieler in guter Form ist lang.
Mönchengladbach. Wenn Patrick Herrmann über das Derby am Donnerstag beim 1. FC Köln spricht, ist das Leuchten in den Augen des jungen Profis von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach nicht zu übersehen. Es ist diese Mischung aus unbekümmerter Vorfreude und purer Lust am Spiel, die der 20-Jährige ausstrahlt.
Lähmender Druck, Abstiegsangst, Selbstzweifel — negative Gedanken, die der junge Herrmann in der vergangenen Zitter-Saison kennengelernt hat — und ebenso wie die anderen Fohlen mit einer Leistungsexplosion weit von sich weggeschoben hat.
Tabellen-Platz drei hat die Brust breit und den Spaß an der Arbeit groß werden lassen. „Ich freue mich unheimlich auf das Derby“, gesteht der Frech-Fußballer, „die Stimmung ist noch mal ein wenig besser als bei normalem Bundesliga-Spielen.“
In Köln hat Herrmann im März 2010 erstmals bei einem Ligaspiel in Borussias Startelf gestanden. 20 Monate sind seitdem vergangen. Der wieselflinke Mittelfeldspieler ist zum Stammspieler im Team von Cheftrainer Lucien Favre gereift.
„Mit den Spielen ist das Selbstvertrauen immer größer geworden, es läuft im Moment wirklich gut“, sagt Patrick, der ein packendes Duell in der Domstadt erwartet. „Derbys sind immer brisante Spieler, es wird nicht einfach, zumal wir auswärts spielen. Köln hat eine starke Mannschaft, aber ich hoffe, dass wir am Ende mit einem Dreier dastehen werden.“
Es wäre der 4. Auswärts-Triumph für die Gladbacher. Dass Erzrivale Köln alles in die Waagschale werfen wird, um die beiden bösen Derby-Klatschen aus der vergangenen Saison (0:4; 1:5) vergessen zu machen, darauf haben sie sich bei Borussia eingestellt.
„Diesen Negativ-Lauf gegen uns wollen sie natürlich mit aller Macht stoppen“, sagt Sportdirektor Max Eberl. Er hoffe, dass alle Emotionen auf dem Platz ausgetragen werden — und es „keine Jagdszenen drumherum geben wird“. Rivalität gehöre dazu, er wisse auch, was das Derby für die Menschen in der Region bedeute. „Ich denke aber, es hat sich beruhigt, die Sticheleien sind nicht da, unsere und die Kölner Fans wissen, dass das Spiel im Vordergrund steht“, so Eberl.
Bei dem es nicht nur auf die Tages-Form von Borussias Jungstar Marco Reus und dessen Kölner Nationalelf-Kollege Lukas Podolski ankommen dürfte, wie Favre betont: „Das wird ganz schwer, Köln ist sehr gefährlich, sehr gut organisiert. Sie haben nicht nur Podolski, sondern eine ganze Reihe guter Spieler — wie wir auch.“
Das Derby nur auf Reus und Podolski zu reduzieren, missfällt dem Trainer sichtlich. „Zumal man die beiden auch gar nicht miteinander vergleichen kann. Ihre Art zu spielen, ist vollkommen unterschiedlich.“