Stranzl muss im Derby zuschauen
Roel Brouwers soll den Österreicher ersetzen.
Mönchengladbach. Der Countdown läuft. Mit zwei Trainingseinheiten (10 und 16 Uhr) läutet Borussias Cheftrainer Lucien Favre am Dienstag die Vorbereitung auf das Derby am Freitag beim Erzrivalen 1. FC Köln ein. Neben Stürmer Igor de Camargo (Innenbandanriss im Knie) muss Favre mit Innenverteidiger Martin Stranzl verletzungsbedingt auf eine weitere wichtige Stütze verzichten.
Stranzl verließ bei der jüngsten 5:0-Gala gegen Bremen nach einer halben Stunde vorzeitig mit Knieproblemen das Feld. Untersuchungen haben ergeben, dass sich der 31-jährige Österreicher eine Verdrehung der Gelenkkapsel zugezogen hat und mindestens eine Woche mit dem Training pausieren muss. Sein Einsatz in Köln ist nicht möglich, auch für das nächste Heimspiel gegen Meister Dortmund ist Stranzl fraglich.
Die Lücke in der Innenverteidigung wird Roel Brouwers schließen. Der Niederländer hat in der Vergangenheit wiederholt bewiesen, dass auf in Verlass ist, überzeugte jüngst nach seiner Einwechslung gegen Werder durch gutes Stellungsspiel und starkes Zweikampfverhalten. Kurzum: eine tadellose Leistung. „Es ist nicht einfach, wenn man kalt in solch eine Partie kommt. Aber ich arbeite immer hart, um auf den Punkt fit zu sein, wenn ich meine Chance kriege“, so der 29-Jährige.
Welche Bedeutung die Duelle mit Köln für die VfL-Treuen haben, weiß Brouwers. Seit 2007 ist er Borusse. „Ein Derby ist immer ein ganz besonderes Spiel, für die Fans, für den ganzen Klub. Das wird ein hartes Stück Arbeit. Köln hat gegen uns was gut zu machen. Wenn wir das zeigen können, was uns seit Wochen auszeichnet, können wir aber hoffentlich die Punkte mit nach Gladbach nehmen.“
VfL-Vizepräsident Rainer Bonhof hofft, dass auf den Zuschauerrängen in der Kölner Arena alles friedlich abläuft. „Wir alle wollen einen tollen Fußballabend erleben“, sagt Bonhof, „Bremen, Köln, Dortmund — im Moment haben wir wirklich tolle Spiele und große Herausforderungen. Was will man mehr? Da geht man mit viel Freude auf den Platz.“
Die lassen sie sich bei Borussia auch nicht von den Störmanövern aus München verderben. Rekordmeister FC Bayern hat zum x-ten Mal Ansprüche auf Reus erhoben. „Ganz ehrlich? Das ist in der Kabine kein Thema“, verrät Stürmer Hanke, „da scherzen wir höchstens mal drüber. Auch Marco berührt das nicht wirklich.“
Selbst Bayerns Ehrenpräsident Franz Beckenbauer sagte dem TV-Sender Sky: „Wen soll denn der FC Bayern noch alles holen? Was ist denn, wenn alle fit sind? Wo soll Reus spielen? Wo soll Götze spielen? Wo sollen Schweinsteiger, Kroos, Müller spielen?“