Kruse — ein Typ für die besonderen Momente
An der Weser feierte der Stürmer 2007 sein Bundesliga-Debüt. Samstag (15.30 Uhr) trifft der Nationalspieler auf seinen alten Klub.
Mönchengladbach. Max Kruse ist ein Typ für die besonderen Momente. Auf dem Fußballplatz sorgt der 25 Jahre alte Offensiv-Wirbler der Gladbacher Borussia mit seiner frechen und spektakulären Spielwiese für Furore. Vom Kruse-Style ist selbst Joachim Löw angetan — der Bundestrainer hat ihn für die kommenden beiden WM-Qualifikationsspiele gegen Österreich und Färöer nominiert.
Auch privat ist Kruse gerne mal für abgefahrene Momente gut. Vor allem, was sein Faible für Autos angeht. Mal fährt er mit einem Maserati in Tarnfarben-Optik im Borussia-Park vor — oder im Ferrari-Cabriolet. Den VfL-Treuen gefällt’s — sie schießen munter Fotos von Kruses schnellen Luxus-Rennern.
Sein Trikot mit der Nummer 10 ist der Verkaufsschlager im Fan-Shop. Kruse kommt an am Niederrhein. Der sagt zu seiner Vorliebe für Sportwagen: „Ich bin einer, der Autos liebt. Viel darüber reden möchte ich nicht. Das ist meine Privatsache.“
Merklich gesprächiger wird Kruse, wenn es um Borussia Heimduell (Samstag, 15.30 Uhr) gegen Werder Bremen geht. Kein Spiel wie jedes andere für Borussias 2,5-Millionen-Euro-Einkauf. Schließlich begann die Karriere von Kruse einst bei Werder. Mit 17 heuerte er an der Weser an, feierte dort auch im September 2007 bei einem 28-minütigen Kurzeinsatz seine Bundesliga-Premiere. Im Anschluss bekam er jedoch vom damaligen Trainer Thomas Schaaf keine weitere Chance.
Werder möchte er mit der Borussia nur zu gerne genauso an die Wand spielen, wies es den Fohlen noch beim Heimspiel gegen Hannover 96 (3:0) gelungen ist. Kruse: „Gegen Bremen sollen die drei Punkte her. Keine Frage, das ist das Ziel.“
Allerdings, so der Angreifer weiter, müssten dafür unbedingt die vielen Fehler abgestellt werden, die ihm und seinen Mitspielern bei der jüngsten Derby-Pleite (2:4) in Leverkusen unterlaufen seien. „Wir dürfen nicht so euphorisch spielen, müssen kompakter stehen, mehr Wert auf die Defensive legen. Zudem geduldig sein und auf unsere Chance warten“, so Kruse.
Defizite, die auch VfL-Cheftrainer Lucien Favre unter der Woche angesprochen hat — und an denen im Training gefeilt wurde. Nur drei Punkte aus den ersten drei Spielen hat es in Gladbach in der Ära Favre noch nicht gegeben — ebenso sieben Gegentore. „Wir haben aber auch gegen die Bayern, Hannover und Leverkusen gespielt. Nicht gerade ein leichter Auftakt“, sagt Kruse. „Wir wissen, was wir besser machen müssen. Wir wissen aber auch, dass wir einiges draufhaben.“