Marvin Compper im Interview: „Borussia ist ein Spitzenteam“

Hoffenheims Abwehrchef Marvin Compper freut sich auf das Duell gegen seinen alten Klub.

Mönchengladbach. In der Brust des gebürtigen Tübingers Marvin Compper schlagen zwei Herzen. Aus der Jugend des VfB Stuttgart wechselte der 17-Jährige im Jahre 2003 an den Niederrhein zu Borussia Mönchengladbach und wurde dort Fußballprofi. 2008 wechselte der gelernte Verteidiger zu 1899 Hoffenheim in den Kraichgau und stieg mit der TSG in die Bundesliga auf. Morgen trifft er auf seinen alten Klub.

Marvin Compper, am Samstag kommt in Borussia Mönchengladbach ihr alter Verein zum Spiel nach Hoffenheim, sind sie schon aufgeregt?

Compper: Na klar, ich freue mich auf die Borussia, die eine echte Spitzenmannschaft geworden ist. Da müssen wir erst noch hin. Nach drei sieglosen Spielen in Folge wollen wir endlich mal wieder gewinnen.

Sind sie verwundert, dass der Fastabsteiger aus Mönchengladbach nun an zweiter Stelle steht?

Compper: Nein, das ist für mich kein Zufall, schon in der Rückrunde gehörte die Borussia zu den besten Mannschaften der Liga. Seit Lucien Favre da ist, besticht das Team Woche für Woche durch Leidenschaft, Klasse und Disziplin. Da stimmt einfach die gesamte Chemie. In Gladbach wird tolle Arbeit geleistet.

Wer soll denn Gladbachs „Raketenmann“ Marco Reus abmelden?

Compper: Das schafft man nur mit guter Teamarbeit. Marco ist seit Wochen überragend drauf, ganz ausschalten kann man ihn ohnehin nicht. Wir müssen versuchen, nah dran zu sein, die Räume eng zu machen und dann mutig zu kontern.

Ist es denn immer noch etwas ganz besonderes für Sie, gegen Gladbach zu spielen?

Compper: Sicherlich, ich hatte fünf wunderbare Jahre in Mönchengladbach, bin als 17-jähriger A-Jugendspieler 2003 vom VfB Stuttgart an den Niederrhein gekommen, habe dort mein Abitur gemacht, den Sprung in die Bundesliga geschafft und meine heutige Frau Cathrin in Düsseldorf kennengelernt. So etwas vergisst man niemals.

Wer brachte sie denn als Borussia-Debütant in die Bundesliga?

Compper: Jupp Heynckes. Das war 2006, da fielen bei der Borussia mit Marcell Jansen und Filip Daems zwei Verteidiger aus. Da kam der Cheftrainer zu mir und meinte: ’Marvin, jetzt schlägt Ihre Stunde’. Ich habe viel von Jupp Heynckes gelernt und war traurig, als er damals in Mönchengladbach zurücktrat.

Und darum wechselten sie nach Hoffenheim?

Compper: Nein, ich wollte einfach spielen, mich weiterentwickeln bei 1899.

Und dann wurden sie sogar zum Nationalspieler . . .

Compper: Ja, 2008 durfte ich in der deutschen Nationalelf gegen England debütieren. Da ist ein großer Traum für mich in Erfüllung gegangen, auch wenn es bei diesem einen Einsatz bislang blieb.

Und wer gewinnt das Spiel am Samstag?

Compper: Ich hoffe, wir können Borussias Höhenflug stoppen und drei Punkte einfahren. Aber dafür brauchen wir Glück und werden sehr, sehr hart arbeiten und kämpfen müssen. Die Gladbacher sind wohl derzeit klarer Favorit.