Mathew Leckie: „Nicht das beste Spiel um reinzukommen“
Gladbachs Mathew Leckie wurde gegen Kaiserslautern ein- und wieder ausgewechselt. Der Australier spricht über seine Gefühlswelt.
Mönchengladbach. Ein- und wieder ausgewechselt. In Fußballer-Kreisen gilt dies als Höchststrafe. Ein Schicksal, das nun auch Borussias Jungspund Mathew Allan Leckie (21) widerfahren ist. Beim 2:1-Sieg der Gladbacher in Kaiserslautern kam Leckie in der 38. Minute für den verletzten Patrick Herrmann (Schlüsselbeinbruch) auf den Platz. Nach 82 Minuten war für den Australier wieder Feierabend. Er wurde von Verteidiger Oscar Wendt abgelöst.
Cheftrainer Lucien Favre erklärte seine Maßnahme später so: „Das Tempo war hoch. Er ist kein erfahrener Spieler. Ich wollte 2:1 gewinnen. Punkt!“ Leckie hatte auf dem Betzenberg sichtlich Probleme, beim überaus intensiven Duell mit den Roten Teufeln ins Spiel zu finden. Er verlor zahlreiche Bälle, wirkte im Zweikampf teilweise überfordert. Im Gespräch mit unserer Zeitung verrät der Offensiv-Spieler, wie er die „Höchststrafe“ erlebt hat.
Sie hatten nicht viel Zeit, sich auf Ihren ersten längeren Einsatz vorzubereiten?
Leckie: Es ging ganz schnell, ich bin ohne großes Aufwärmen reingekommen. Diese Dinge passieren, Patrick war verletzt.
Waren Sie überrascht, als sie dann wieder ausgewechselt wurden?
Leckie: Es ist bislang noch nicht oft passiert. Es ist eine ganze Zeit lang her, dass ich solch ein intensives Spiel auf solch einem Level mitgemacht habe. Ich war kaputt, der Trainer hat entschieden, einen von uns drei Offensivspielern rauszunehmen. Wir waren alle müde, aber ich denke, der Trainer hat Marco und Igor draufgelassen, weil sie viel mehr Erfahrung und Bundesliga-Spiele haben als ich.
Ist dieses Erlebnis ein Problem für Sie?
Leckie: Nein! Für mich waren es die ersten 45 Minuten in der Bundesliga. Die Intensität ist eine ganz andere als beispielsweise in den Tests im Trainingslager.
Ist es schwierig, in eine Mannschaft zu kommen, die so perfekt eingespielt ist?
Leckie: Wir trainieren jeden Tag zusammen, aber es ist schon etwas anderes, wenn du zusammen auf dem Platz in einem Bundesligaspiel stehst.
Was war für Sie positiv?
Leckie: Ich habe noch nicht so viel in der Bundesliga gespielt, von daher war es schon positiv. Ich denke, es war nicht das beste Spiel, um reinzukommen. Das war ein Kampf, ein kompliziertes Spiel. Viele lange Bälle, viele Zweikämpfe, wenig Fußball.
Glauben Sie, dass Ihnen der Trainer dennoch weitere Chancen gibt?
Leckie: Abwarten. Nun kehrt Mike Hanke wieder zurück.
Wie würden Sie ihre Gefühlslage beschreiben?
Leckie: Ich bin nicht enttäuscht. Ich hätte nicht gedacht, dass mein Köper so reagiert. Ich war müde. Es hat sich bemerkbar gemacht, dass ich nicht so viele Spiele über die volle Distanz gemacht habe. Es war schwierig, weil ich nicht das machen konnte, was ich wollte, mir fehlte die Energie. Daran muss ich arbeiten, mehr spielen. Vielleicht im Reserveteam, um die richtige Match-Fitness zu bekommen.