Reformpläne Matthäus unterstützt Hecking: Mehr Profis im Bundesligakader
Mönchengladbach · Nach dem jüngsten Heimerfolg gegen Vizemeister Schalke 04 hat Hecking noch einmal seine Forderung nach einer Reform im deutschen Fußball bekräftigt.
Borussia legt unter Cheftrainer Dieter Hecking den besten Saisonstart seit sieben Jahren hin. Sieben Punkte samt Platz vier nach drei Spieltagen lautet die Bilanz des Fußball-Bundesligisten aus Mönchengladbach. Nach dem jüngsten Heimerfolg gegen Vizemeister Schalke 04 hat Hecking noch einmal seine Forderung nach einer Reform im deutschen Fußball bekräftigt. Nämlich, dass die Profivereine in Zukunft die Möglichkeit haben sollen, mehr als 18 Spieler an einem Ligaspieltag in den entsprechenden Kader zu berufen.
In anderen Ländern wie bespielsweise Italien ist diese Regelung bereits modifiziert worden. Schließlich sind mittlerweile angesichts der zahlreichen Pflichtspiele (Liga, Pokal, Europapokal, EM, WM, Nations League, Länderspiele etc.) die Kader zahlreicher Klubs so aufgestellt, dass zig Stars sich um die Plätze eins bis 18 balgen müssen – und sich mehrfach trotz guter Trainingsleistungen, beispielsweise aus taktischen Gründen, am Spieltag nur auf der Tribüne wiederfinden. Für die Stimmungsatmosphäre in der Kabine sicherlich kein zuträglicher Faktor.
Heckings Reformaufrufan die Macher beim DFB: „Ich kann als Trainer nur an die Personen, die das zu entscheiden haben, appellieren, es uns Trainern einfacher zu machen. Das ist nicht mehr zeitgemäß, die Kader sind längst so gut zusammengestellt, dass fast jeder meiner Kollegen, mit dem ich mich unterhalten habe, sagt, es ist die schwierigste Aufgabe, sich an diese veraltete Vorgabe zu halten. Es ist, gerade in der Bundesliga, auch wirtschaftlich darstellbar. Natürlich kommen auf kleinere Vereine Kosten wie zusätzliche Prämienzahlungen und steigende Hotelrechnungen zu – aber man muss es ja nicht zur Vorschrift machen. Wer 20 oder 22 Spieler mitnehmen möchte, sollte dies tun dürfen. Wer dies nicht möchte, kann das anders regeln. Dieses mögliche Kontingent von 20 bis 22 Kaderspielern für die Bundesliga ist aber aus meiner Sicht längst überfällig.“
Unterstützung bekommt Hecking von Weltmeister, Rekord-Nationalspieler und Sky-Experte Lothar Matthäus. Der sagt: „Es hat sich ja auch bei der Nationalmannschaft bei Weltmeisterschaften und Europameisterschaften bewährt, dass eben der ganze Kader auf der Bank sitzt. Gerade den Trainern tut man da einen riesengroßen Gefallen, wenn man wirklich sich durchringt, 22 oder 23 Spieler zu nominieren.“