Max Eberl: „Für ganz oben reicht es nicht“

Gladbachs Manager Max Eberl hält einen Platz unter den ersten Fünf für illusorisch. Luuk de Jong vor dem Wechsel.

Foto: dpa

Mönchengladbach. Gut gelaunt, gut gebräunt, gut in Schuss — als Lucien Favre am Montag Nachmittag um kurz nach drei den Trainingsplatz bei strahlendem Sonnenschein betrat, spendeten rund 1000 Zuschauer dem Cheftrainer von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach zum Aufgalopp Applaus. „Ich bin froh, dass es wieder losgeht“ sagte Favre, bevor er beim ersten Lauftreff mit 25 Spielern gleich den Takt bestimmte und das Feld locker anführte.

Mitten drin im Pulk auch Luuk de Jong. Nach halbjährigem Gastspiel bei Newcastle United ist das Ausleihgeschäft mit dem Premier-League-Klub beendet. So muss Borussia Mönchengladbach den teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte (12 Millionen Euro/Vertrag bis 2017) erst einmal weiter beschäftigen.

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Aber wohl nicht mehr lange. Denn alle Beteiligten suchen händeringend nach einer Lösung: Momentan bahnt sich ein Wechsel zum PSV Eindhoven an — für rund sechs Millionen Euro, wie spekuliert wird.

Sportdirektor Max Eberl sieht dies trotz des drohenden Minusgeschäfts gelassen: „Erst einmal ist Luuk jetzt hier. Dann schauen wir weiter. Dass Eindhoven Interesse bekundet hat, ist ja nichts Neues.“ Ansonsten ist Eberl zuversichtlich, dass die Zukunft der vier Neuen (André Hahn, Fabian Johnson, Yann Sommer und Ibrahima Traoré) aussichtsreich ist. „Das wird spannend, wie sie sich weiter entwickeln. Wir haben jetzt auf jeden Fall mehr Möglichkeiten.“

Auf einen Spitzenplatz zu spekulieren, hält der Sportchef für illusorisch: „Träumen ist zwar erlaubt, aber ich denke, dass es für ganz oben nicht reichen wird. München, Dortmund, Leverkusen, Schalke und Wolfsburg sind finanziell das Maß aller Dinge und uns um Lichtjahre voraus.“

An Mönchengladbach ohne Marc-André ter Stegen muss sich nicht nur Uwe Kamps noch gewöhnen. „Klar ist das am Anfang ein wenig fremd“, sagte der Torwart-Trainer. Auf Zugang Yann Sommer muss er noch verzichten: Der Keeper aus Basel ist noch im WM-Rhythmus und wird, genau wie die anderen „Brasilianer“, Christoph Kramer, Granit Xhaka und Fabian Johnson, erst Mitte Juli oder noch später zum Kader hinzustoßen.

Die neuen Feldspieler Traore, Hahn und Johnson werden den Konkurrenzkampf allein ob ihrer Dynamik und Schnelligkeit neu entfachen. „Natürlich will ich Ende August zum Bundesliga-Auftakt gegen Stuttgart zur ersten Elf gehören“, sagte Hahn.

Zunächst einmal haben die Gladbacher die Europa League im Visier. Am 8. August wird der Gegner für die Play-off-Spiele ausgelost: Bis dahin fließt bei etlichen Trainingseinheiten noch viel Schweiß im Borussia-Park.