Mike Hanke: „Meine Tor-Statistik ist mir schon lange egal“
Der Angreifer der Borussia geht mit seiner Trefferquote locker um. In Fürth war er Vorbereiter.
Mönchengladbach. Er selbst hat keinen Treffer zum beeindruckenden 4:2-Sieg der Gladbacher Borussia bei Aufsteiger Greuther Fürth in der Fußball-Bundesliga beisteuern können.
Die Null in der persönlichen Trefferbilanz nagt aber nicht am Ego von Mike Hanke. Keine Frust-Attacke beim Stürmer — weil Hanke im Frankenland, ähnlich wie schon zuvor beim Europapokal-Duell in Marseille, eine gute Vorstellung abgeliefert hatte.
Das Zusammenspiel mit Offensiv-Wirbler Patrick Herrmann, der die Rolle als Reus-Ersatz immer besser interpretiert, klappte teilweise vorzüglich. So war es Hanke, der mit einem tollen Pass auf Herrmann das wichtige 1:1 durch Wendt einleitete.
An den Borussen-Toren zwei und drei ist Hanke, der um einen neuen Vertrag im Borussia-Park kämpft, ebenfalls maßgeblich beteiligt gewesen. „Ich denke, wir hatten einige schöne Spielzüge drin, wenn man bedenkt, dass wir bei einem sehr selbstbewussten und starken Gegner gespielt haben.
In der zweiten Hälfte sind wir eindrucksvoll zurückgekommen. Und was meine persönliche Tor-Statistik anbelangt, die ist mir schon länger egal. Wichtig ist, wenn ich dazu beitragen kann, dass die Mannschaft Erfolg hat“, sagt Hanke.
Wie in Fürth eben. Trainer Lucien Favre hatte dem 29-Jährigen erstmals seit der Klatsche Ende September in Dortmund (0:5) in der Bundesliga wieder eine Chance von Beginn an gegeben.
Und Hanke zeigte sich verbessert, wirkte frischer, spritziger, kombinationssicher. Noch vor einigen Wochen war ihm der Ball wiederholt bei der Annahme kläglich versprungen. Das Timing stimmte nicht. Gift für einen Typen wie Hanke, der sich unter Favre quasi neu erfunden hatte und vergangene Saison neben Marco Reus zu einer Art Spielmacher-Stürmer mutiert war.
Der aktuelle Formanstieg sei kein Zufall, sagt Hanke, sondern das Ergebnis gezielter Analyse. „Wir haben in den vergangenen Wochen sehr hart gearbeitet im Training. Viele Videos geschaut. Wir mussten einiges verbessern, auch ich“, so Hanke. Das ist ihm in Fürth gelungen. Und prompt kehrte auch die so lange vermisste Durchschlagskraft zurück ins Borussen-Spiel.