Nach Randale: Polizei in Gladbach ermittelt

Derby: Beamte sichten Videos, um Täter zu finden.

Fans vor dem Anpfiff beim Skandalspiel am 14.02.2015 mit dem 1. FC Köln

Foto: Dieter Wiechmann

Mönchengladbach. Die Ausschreitungen nach dem Derby zwischen Mönchengladbach und Köln an Karnevalssamstag werden die Polizei in Mönchengladbach noch länger beschäftigen. Wie deren Sprecher Jürgen Lützen bestätigte, wurde eine achtköpfige Ermittlungskommission mit dem Namen „Platzsturm“ geschaffen.

Die Beamten seien in enger Zusammenarbeit mit den Kölner Kollegen damit beschäftigt, das Videomaterial zu den Ereignissen im Borussia-Park auszuwerten, um so die beteiligten Personen zu identifizieren. Das könne einige Wochen in Anspruch nehmen, so Lützen. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung, Landfriedensbruch sowie wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.

Im Visier der Beamten sind nicht nur vermummte Personen aus dem Kölner Fanblock, sondern auch ein mutmaßlicher Gladbach-Anhänger. Ein Video, das bei Youtube bisher mehr als 626 000 Mal geklickt wurde, zeigt, wie diese Person nach dem Platzsturm auf einen mutmaßlichen Köln-Anhänger einschlägt, der dabei von Ordnern festgehalten wird. Erst ein herbeieilender Polizist beendet die Gewalttat.

Auf diese Szene angesprochen, sagt Bernhard Nießen, Gladbachs Abteilungsleiter Stadionbetrieb: „Uns liegt zahlreiches anderes Bildmaterial vor, das belegt, dass unsere Ordner selbst angegangen worden sind und einwandfrei gehandelt haben, indem sie versuchen, einen der Täter zu fixieren, um den Konflikt zu lösen.“ Der auf dem Video zu sehende mutmaßliche Köln-Anhänger werde dabei selbst Teil eines Straftatbestandes. Die Person sei wenig später festgehalten, übrigens von genau diesen Ordnern, und der Polizei übergeben worden.

Laut Nießen hat der vereinseigene Ordnungsdienst nach Spielende versucht, die Vermummten aus dem Kölner Block daran zu hindern, den Platz zu stürmen. Die Personen seien jedoch mit höchster Brutalität vorgegangen und hätten die Ordner tätlich angegriffen. „Mit vor das Gesicht gehaltenen Bengalos wurden die Ordner an der Sicherung des Tores gehindert“, so Nießen. Nach seinen Angaben handelt es sich um ein sogenanntes Paniktor, das aus Sicherheitsgründen unverschlossen bleiben muss. Ein Ordner, der das Öffnen des Tores verhindern wollte, sei geschlagen und zu Boden gerissen worden. „Erschreckend war hier die organisierte Gewaltbereitschaft der Kölner Störer“, so Nießen.