„Spezielles“ Spiel für Borussia
Gladbach spielt am Samstag in Nürnberg. Der Club kämpft gegen den Abstieg.
Mönchengladbach. „Speziell“ nennt Borussen-Trainer Lucien Favre das, womit sich seine Mannschaft im Duell am Samstag beim 1. FC Nürnberg auseinanderzusetzen hat. „Diese Mannschaft kämpft gegen den Abstieg. Das sagt alles“, so Favre. „Wir kennen das. Es geht um Leben oder Tod in der Liga. Wir müssen mit allem rechnen.“
In der Tat treffen die Gladbacher im Frankenland auf einen Gegner, der als Tabellen-15. zwar nur zwei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt ist, an guten Tagen allerdings so ziemlich jeden Gegner in der Fußball-Bundesliga — Bayern München mal ausgeklammert — ein Bein stellen kann.
„Es wird sehr schwer“, sagt VfL-Schlussmann Marc-André ter Stegen. „Nürnberg hat meines Erachtens in den vergangenen Wochen die Liga überrascht und teilweise hervorragenden Fußball gespielt. Es kommt ein Brocken auf uns zu. Wir wollen uns aber nicht überrollen lassen. Unser Ziel ist es, dort zu gewinnen.“
Um dies umsetzen zu können, sollten die Borussen vor allem Nürnbergs Stürmer Josip Drmic (16 Treffer/drei Vorlagen) an die Kette legen. Der schweizer Nationalspieler hat in den vergangenen vier Liga-Spielen jeweils getroffen. Das weiß auch Favre. „Er ist schießt viele Tore, macht seine Sache richtig gut. Ein sehr guter Spieler. Er bewegt sich gut und ist schnell, dazu beidfüßig.“ Favre weiter: „Aber er ist nicht der einzige gute Spieler in Nürnberg.“ Stimmt — mit Offensiv-Wirbler Hiroshi Kiyotake hat der Club beispielsweise noch einen Hockkaräter vorzuweisen.
Fünf von sechs Spielen hat Nürnberg aber im vergangenen März verloren — trotz zum Teil sehr guter Vorstellungen. Die Achillesferse der Franken ist momentan die Defensive, die mit 52 Gegentreffern noch wackliger steht als die von Schlusslicht Braunschweig (50). Was auch daran liegen dürfte, dass seit Wochen wichtige Abwehr-Stammkräfte verletzt fehlen.
Ob Borussia das als nächster Gegner ausnutzen kann? Für die Fohlen ist Nürnberg der Auftakt zu einem Saison-Schlussspurt, der es im Rennen um die Europapokalplätze in sich hat. Im Anschluss warten mit Stuttgart und Freiburg zwei weitere Klubs, die wie der FCN tief im Abstiegsschlamassel stecken. Zum Saisonende misst sich Borussia dann mit den Europapokal-Aspiranten Schalke, Mainz und Wolfsburg. Ein knackiges Restprogramm also.
Das Hauptaugenmerk liege nun jedoch nur auf Nürnberg, sagt Nationalstürmer Max Kruse. „Wir sind gut damit gefahren, auch wenn es für die Medien langweilig klingt, an unserer Marschroute ’von Spiel zu Spiel denken’ festzuhalten. Wir haben schon einmal viel über Europa gesprochen, das ist uns nicht gut bekommen.“
Durch den Ausfall von Stranzl muss Favre Borussias Viererkette umbauen. Roel Brouwers dürfte neben Alvaro Dominguez ins Abwehrzentrum rücken. Sollte Linksverteidiger Filip Daems nach überstandenem Infekt grünes Licht für einen Einsatz geben, übernimmt Tony Jantschke den Part auf rechts.