Stolpergefahr im Pokal
Borussia muss in der ersten Runde bei Alemannia Aachen antreten.
Mönchengladbach. Als Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff und Nationalspielerin Viola Odebrecht bei der Auslosung im DFB-Hauptquartier in Danzig Gladbachs Gegner in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals präsentieren, pustet daheim Sportdirektor Max Eberl erst einmal durch. Gleich zum Pflichtspielauftakt Mitte August hat Borussia ein Derby bei Drittligist Alemannia Aachen vor der Brust.
Ein lockerer Saison-Einstieg für einen Bundesligisten sieht sicherlich anders aus. Stattdessen akute Stolpergefahr für die Fohlen beim Duell David gegen Goliath auf dem Tivoli. „Wieder einmal haben wir von der Papierform eines der schwersten Lose erwischt“, sagt Eberl später. Der Derbycharakter mache die Aufgabe nicht einfacher, zumal Aachen den Saisonstart zu diesem Zeitpunkt bereits hinter sich habe.
„Wir haben uns aber in den vergangenen Jahren stets konzentriert gezeigt und die erste Runde überstanden“, so Eberl, „wir haben in der vergangenen Saison mit unserem Halbfinaleinzug einige tolle Erfahrungen gemacht und wollen dies gerne wiederholen. Dafür müssen wir zunächst diesen Gegner besiegen, was schwer genug wird.“
Das Duell in Aachen, bei dem es auch ein Wiedersehen mit dem Ex-Borussen Sascha Rösler geben wird, ist das erste Pflichtspiel zwischen beiden Klubs seit mehr als 4 Jahren. Es ist für Borussia die Gelegenheit, eine alte Rechnung mit der Alemannia im Pokal zu begleichen.
Im März 2004 waren die Fohlen im Halbfinale an den Aachenern mit 0:1 gescheitert. Vor allem, weil Schiedsrichter Edgar Steinborn damals auf dem alten Tivoli wenige Augenblicke vor dem Abpfiff ein Handspiel von Aachens Mbwando nicht ahndete und den Gladbachern den fälligen Strafstoß verweigerte. Eine Niederlage, die den Fohlen besonders wehgetan hatte.
Ein Finaleinzug hätte — unabhängig vom Ergebnis — automatisch die Qualifikation für den Uefa-Cup bedeutet, da der spätere Pokalsieger Werder Bremen als Meister in der Champions League antrat. So kassierte Aachen trotz eines 2:3 gegen Bremen als Trostpflaster die Europapokal-Millionen. Nun kann sich Borussia revanchieren — und mit einem Erfolgserlebnis Fahrt für das Playoff-Hinspiel (21./22. August) in der Champions League aufnehmen.