Streitobjekt Borussia
Diskussion: Wer sich alles wie um die Borussia sorgt.
Düsseldorf. Als Kritiker von Borussia Mönchengladbach hat man es in diesen Tagen nicht sonderlich schwer, weil der Tabellenletzte ausreichend Material liefert, an dem man sich abarbeiten kann. Berti Vogts (Foto), einst Gladbacher und nun Nationaltrainer Aserbaidschans, steckt nun aber für seine Kritik an den Verantwortlichen — vor allem Präsident Rolf Königs und Sportdirektor Max Eberl — kräftig ein.
„Ich weiß nicht, was er da eingenommen hat. So kenne ich ihn gar nicht“, sagte am Sonntag Stefan Effenberg zu den Äußerungen des ehemaligen Bundestrainers. Vogts hatte Eberl in einem Interview einen „weiteren Ja-Sager von seiner Majestät“ genannt und damit Gladbach-Präsident Königs gemeint, der ihn in einem Düsseldorfer Restaurant nicht gegrüßt habe. „Das war schon ein harter Schlag“, sagte Vogts, der Eberl Qualitäten abspricht. Eberl sei wohl zufällig mit dem Fahrrad vorbei gefahren, als ein Sportdirektor gesucht wurde.
Hans Meyer, ehemaliger Gladbacher Trainer, nannte Eberl hingegen einen „engagierten Arbeiter“. Und traut der Borussia den Klassenerhalt „nun wieder ein bisschen“ zu. „Mit dem Resultat gegen Schalke lebt die Borussia wieder“, sagte Meyer. „Ich halte die Lösung Favre für eine sehr gute Wahl.“ Hingegen bemängelte Effenberg am Sonntag bei Sky die Dauer des Vertrags mit Favre. „2,5 Jahre — das ist wieder zu früh zu viel.“ Vogts schlug vor, Effenberg „in drei, vier Jahren“ als „Sportdirektor“ zu installieren.