Warum Dante Gladbach verlassen will

Gladbachs brasilianischer Abwehrspieler geht in die Offensive — trotz Vertrags bis 2014.

Mönchengladbach. Hans Meyer gilt gemeinhin als gelassener Mensch. Daran soll sich auch nichts ändern, wenn der ehemalige Gladbacher Trainer künftig im Präsidium von Fußball-Erstligist Borussia Mönchengladbach arbeiten wird. „Auf diese Weise kann ich mein in den letzten zwei Jahren gelebtes Leben nicht in gleicher Form, aber doch annähernd weiterführen“, sagte Meyer in einem Interview mit WDR 2.

Er habe „eine ganze Menge Vertrauen“ in die handelnden Leute im Verein. Und: „Wenn es um Diskussionen und Entscheidungen geht, könnten die, die in ganz anderer Weise Verantwortung tragen, von mir profitieren — wenn sie es wollten.“

Genau diesen ehrlichen Ratschlag erhoffen sich die Borussen offenbar von ihrem ehemaligen Trainer, den sie aktiv umworben haben. Als Diskutant wird Meyer offenbar akut gebraucht: Redebedarf besteht nämlich im Fall des brasilianischen Abwehrspielers Dante.

Der hat in einem „kicker“-Interview offensiv verlauten lassen, künftig nicht mehr das Gladbacher Trikot tragen zu wollen. Zumindest wisse er noch nicht, ob er nach seinem Urlaub zurück nach Mönchengladbach komme.

Dass Sportdirektor Max Eberl ihn als unverkäuflich bezeichnet, nervt Dante offenbar: „Das ehrt mich, aber es hat mich überrascht, dass er so deutlich Nein gesagt hat. Ich verstehe das auch nicht. Eigentlich waren wir so verblieben: Wenn ein gutes Angebot kommt, unterhalten wir uns darüber.“ Der 27-Jährige will „um Meisterschaften und Titel spielen, nicht gegen den Abstieg“. Am liebsten in der Champions League.

Kaum zu erreichen mit der Borussia, findet Dante, und legt nach: Er wolle zur WM 2014, und er sei „keine 21 mehr, so dass ich warten könnte“. Der Verein bedeute ihm „unheimlich viel. Aber es geht hier um meine Karriere“.

Er hoffe, dass man ihm „entgegenkommt und dafür Verständnis aufbringt, dass ich jetzt an meine Karriere denke“. Ziel von Dante, der seinen Vertrag erst vor einem Jahr bis 2014 verlängert hatte, ist ein Spitzenverein in der deutschen Liga. „Das Ausland ist eine Option, am liebsten würde ich aber in Deutschland bleiben.“