Wichtiger Sieg für Gladbach: Zwei abgefälschte Schüsse ins Glück
Die Borussia gewinnt verdient mit 2:0 gegen Paderborn. Fabian Johnson und Patrick Hermann treffen für Gladbach.
Mönchengladbach. Darauf hat Borussia Mönchengladbach lange warten müssen. Erst im zehnten Versuch gelang dem Tabellendritten der Fußball-Bundesliga der langersehnte Dreier nach einer „englischen Woche“.
Vor 53152 begeisterten Zuschauern im nahezu ausverkauften Borussia-Park gewann das Team von Cheftrainer Lucien Favre gegen den Aufsteiger aus Paderborn verdient mit 2:0 (1:0) und hat als Liga-Dritter nun bereits vier Punkte Vorsprung auf Leverkusen, ja sogar fünf auf Schalke und Augsburg.
Bei beiden Treffern helfen die Paderborner ein bisschen mit „Das ist nur eine Momentaufnahme, nicht mehr und nicht weniger“, sagte Favre nach der Partie, „es war heute nicht einfach. Oft hat er letzte Pass gefehlt und Paderborn war immer gefährlich. Doch der Sieg geht für uns in Ordnung.“
Fabian Johnson traf zum ersten Mal im Trikot der Gladbacher (18. Minute), und der eingewechselte Patrick Herrmann besorgte den Endstand (81.). Unglücklich für den Aufsteiger, dass einmal Ziegler und später Meha die Schüsse der Gladbacher so abfälschten, dass Gäste-Torhüter Kruse den Bällen nur noch verdutzt hinterher schauen konnte.
Rückblick: Sie waren gerannt, hatten gekämpft und alles versucht. Es war ein Spiel voller Feuer und Leidenschaft. Doch der verdiente Lohn war ausgeblieben. Der FC Sevilla zog ins Achtelfinale der Europa League ein. Doch Borussia Mönchengladbach verabschiedete sich mit Bravour und Beifall von der internationalen Bühne.
Kein Wunder, dass das Publikum gestern erneut in Scharen in den Borussia-Park strömte und schon bald bester Stimmung war. Denn nach anfänglichen Problemen taten die Gastgeber so, als hätte es den Donnerstagabend nicht gegeben, als wäre der Kraftakt gegen die cleveren Spanier eine Ewigkeit her.
Cheftrainer Lucien Favre baute sein Team wie immer nach internationalem Intermezzo radikal um: Korb, Nordtveit, Johnson, Traore und Hrgota kamen für Dominguez, Kramer, Hazard, Herrmann und Kruse. Doch dem Schwung und Spielwitz der Fohlen-Elf tat dies keinen Abbruch. Die niederrheinische Borussia drehte über weite Strecken groß auf, legte ein hohes Tempo vor, vergab aber erneut zu viele Chancen.
Doch das Positive und das Spektakuläre überwog bei weitem: Granit Xhaka schlug einen Zuckerpass nach dem anderen. Traore wirbelte auf dem rechten oder linken Flügel nach Belieben, und im Angriff stiftete einmal mehr Raffael viel Unruhe. Doch die Partie blieb lange Zeit spannend. Denn nach dem Führungstor von Fabian Johnson (18.), dessen Schuss der Paderborner Libero Ziegler abgefälscht hatte, spannten die Gladbacher ihre Fans bis neun Minuten vor dem Abpfiff auf die Folter.
Dann erst sorgte Patrick Herrmann mit seinem sechsten Saisontor für endgültige Klarheit. „Wir haben schon den Substanzverlust der Gladbacher gespürt, aber letztendlich zu wenig daraus gemacht“, bemängelt Gäste-Trainer André Breitenreiter die fehlende Durchschlagskraft seiner Elf.
Während der Paderborner Coach bis zum kommenden Sonntag Zeit hat, um die nächste Aufgabe gegen Leverkusen anzugehen, steht Gladbach wieder eine englische Woche bevor. Am Mittwoch geht es im DFB-Pokal zum Regionalliga-Spitzenreiter Kickers Offenbach.