Bosbach: Fußball soll nicht für Polizei bezahlen
Frankfurt/Main (dpa) - Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), ist dagegen, die Fußball-Bundesligisten für Einsätze der Polizei bezahlen zu lassen. Die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sei eine klassische Aufgabe der Polizei.
Auch bei anderen Großveranstaltungen „machen wir das nicht“, sagte Bosbach am Sonntag im Deutschlandfunk. Er stellte sich damit gegen eine Forderung der Innenminister im Zuge der Debatte um das umstrittene Sicherheitskonzept im Fußball.
Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass die Sicherheit in den Stadien nicht gewährleistet sei. Nur wenn dies nicht mehr gelte, gehöre die Kostenfrage wieder auf die Tagesordnung gesetzt, meinte Bosbach. Prinzipiell könne man nicht sagen, dass der Fußball auf Kosten der Steuerzahler lebe. Die Profi-Vereine zahlten mehr Steuern, als die Sicherheitsmaßnahmen bei den Spielen kosteten.
Die Innenminister hatten bei ihrer Konferenz vergangene Woche in Rostock die 36 Proficlubs vor der Ligaversammlung am Mittwoch in Frankfurt/Main unter Druck gesetzt. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) bekräftigte in der „Welt am Sonntag“, die Vereine notfalls finanziell in die Verantwortung nehmen zu wollen.